Tricholoma aurantium

Orangeroter Ritterling

(Schaeff.) Ricken 1914
Familie: Tricholomataceae
© Dieter Gewalt
aurantium = orangerot
Foto: Rudi Markones

Der Orangerote Ritterling ist eine seltene Art, die in Deutschland inzwischen sogar als bedrohte Art (Gefährungsgrad G 2 = stark gefährdet) eigestuft wird. Sie kommt auf kalkhaltigen Böden unter Nadel-, seltener Laubbäumen vom Spätsommer bis zum Herbst vor. Wenn sie einmal gefunden wird, dann meist zu mehreren oder in größerer Zahl, manchmal miteinander verknäuelt wie auf obiger Abbildung.

© Sepp Keller do. Pilzverein Region Baden

Die Hüte erreichen 6 bis 12 cm Durchmesser, sind orangebräunlich gefärbt und fühlen sich klebrig bis schmierig an. Ein besonders auffälliges Merkmal hat Karin Montag so beschrieben:

Beim Darüberreiben mit den Fingern färbt die Hutoberfläche des auffälligen und kaum verwechselbaren Pilzes ab und hinterlässt orangegelbe Spuren auf der Haut.“

Der Hutrand ist lange eingerollt, später oft wellig verbogen. Die gedrängt stehenden weißen Lamellen sind „burggrabenartig“ ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Sie verfärben im Alter blass gelblich und werden besonders an den Schneiden oder auf Druck braunfleckig. Der zylindrische Stiel kann bis zu 10 cm lang und 2 cm dick werden und ist fast auf ganzer Länge körnig orangebraun genattert. Junge Pilze können hier (wie auch auf dem Hut) bernsteinfarbene Tröpfchen absondern. An der Stielspitze fällt eine sehr schmale weiße Zone zwische Lamellenansatz und Stielnatterung auf. Das Fleisch ist weiß, auf Druck leicht bräunlich verfärbend. Geruch mehlig, Geschmack bitter. Das Sporenpolver ist weiß, die elliptischen glatten Sporen sind hyalin, haben Tropfen und messen 4,5 – 8 x 3 – 4 µm.

Der Orangerote Ritterling wird von vielen Autoren wegen der auffälligen orangebrauen Hutfarbe und der gleichfarbigen Natterung am Stiel als nahezu unverwechselbar angesehen. Für Speisezwecke ist er wegen seines bitteren Geschmacks nicht geeignet.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 28. Januar 2024