Taphrina betulina

Birken-Hexenbesen

Rostr. 1883
Familie: Taphrinaceae
© Dieter Gewalt
betulina = an Birken wachsend
Taphrina betulina witch's broom. Beacon Hill, Northumberland, UK; 23 April 2006; CC BY 2.5 via Wikipedia

Hexenbesen wird man kaum einmal aus der Nähe sehen können. Man müsste in die Kronen der befallenen Bäume hochklettern, um Details zu erkennen. Aus der Ferne betrachtet könnte man sie für Misteln halten, eine immergrüne Pflanzengattung in der Familie der Sandelholzgewächse. Die Birken-Hexenbesen gehören zu den Wucherlingsverwandten (Taphrinaceae), verursachen jedoch nicht die für Kräuselkrankheiten typischen beulenartigen mit Verfärbungen einhergehenden Wucherungen an Pflanzentrieben, Blättern und Früchten sondern dicht büschelige Verästelungen, die vor allem während der blattlosen Periode der Bäume auffallen. Es sind Pilze, die keine eigenen Fruchtkörper bilden sondern Pflanzenteile benutzen, um in ihnen ihre Myzelien anzulegen, wobei die Sporen erzeugende Schicht auf der jeweiligen Oberfläche entsteht. Dabei wird das Wachstum der befallenen Bäume behindert.

Taphrina betulina gehört zu den Ascomyzeten, deren Sporen in winzigen Schläuchen, den sogenannten Asci, heranwachsen. Dabei verändert der Pilz die Wuchsweise der Äste, indem er diese zu immer neuen meist nur kurzen Austrieben anregt, wobei die auf dem obigen Foto sichtbaren dicht verzweigten Büschel entstehen. Die Asci messen 25 – 70 x 10 – 25 µm und enthalten jeweils acht dünnwandige, glatte, unregelmäßig geformte Sporen mit den Maßen 4 – 6,5 x 2,5 – 5 µm. Das Myzel des Pilzes überwintert in der Rinde der Zweige.

An anderen Laubhölzern kommen weitere Hexenbesenarten vor. Mehr über die Verwandtschaft der Narrentaschen, Hexenbesen, Kräuselkrankheiten erfahren Sie hier >

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 17. Oktober 2025