Sphaeropsis visci

Mistelbefall

(Alb. & Schwein.) Sacc. 1880
Familie: Botryosphaeriaceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Botryosphaeria visci
visci = Misteln
21.11.2022: Nadelwald bei Dietzenbach-Steinberg, am Boden liegender Mistelzweig (TK 5918.4.1

Diese winzigen Ascomyzeten sind Phytoparasiten, von denen es allein in der Gattung Sphaeropsis weltweit an die 200 Arten gibt, die an Pflanzen oder deren Früchten Schadsymptome bis hin zum Absterben verursachen können. Die hier gezeigte hat sich auf Mistelzweige und -blätter spezialisiert und bildet rundliche dunkelbraune bis schwarze Perithezien, die in ihrer Form an Maulbeeren erinnern. Sie werden 0,3 bis etwa 1 mm groß und sind unregelmäßig über ihr Substrat verteilt. Obwohl es sich um einen Pilz handelt, wird er Mistelbefall genannt. Seine Erscheinungszeit ist Sommer bis Winter.

Sphaeropsis visci scheint eine häufige Art zu sein. In der Verbreitungskarte der DGfM sind eine Fülle von Funden markiert, jedoch auch großflächige Lücken erkennbar, was darauf schließen lässt, dass sie bei gezielter Suche wahrscheinlich überall nachgewiesen werden kann, wo an am Boden liegenden Mistelzweigen nach ihr gesucht wird. Mit Hermine Lotz-Winter, der ich auch die Bestimmung verdanke, hatte ich den Mistelbefall-Pilz am 3. September 2020 im Waldfriedhof Frankfurt-Oberrad zum ersten Mal gesehen.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 22. November 2022