Scleroderma areolatum
Gefelderter Kartoffelbovist, Leopardenfell-Hartbovist
Kartoffelboviste gehören zu den Bauchpilzen, die ihre Sporen im Inneren (“im Bauch”) ihres Fruchtkörpers bilden. Dieser platzt bei Reife auf und gibt seine Sporen als braune Staubwolke ab. Man findet die knolligen Pilze in- und außerhalb von Wäldern, gern an Wegrändern. Scleroderma areolatum hat eine gelb- oder ockerbraune 1 - 1,5 mm dicke Haut (Peridie), die kleinfelderig aufbricht und dann an ein Leopardenfell erinnern kann. Was dem Betrachter wie eine Wurzel erscheint, wird als Schein- oder Pseudostiel bezeichnet und ist mit wurzelartigen Myzelsträngen behaftet. Pilze sind keine Pflanzen - sie haben daher auch keine Wurzeln. Beim Gefelderten oder Leopardenfell-Hartbovist sind die Scheinstiele relativ kurz, maximal 1,5 bis 2 cm lang. Das Innere der Fruchtkörpr (Gleba genannt) ist jung weiß, dann über braun nach schwarz verfärbend, dabei weißlich marmoriert und zuletzt zu Staub zerfallend. Der Geruch ist bei allen Kartoffelbovisten unangenehm metallisch stechend.
Ähnlich ist der Dünnschalige Kartoffelbovist Scleroderma verrucosum mit breiterem und bis 5 cm langen Scheinstiel. Im Zweifelsfall hilft Mikroskopieren weiter. Beide haben stachelige Sporen, sie messen bei S. areolatum 9 - 14 µm, bei S. verrucosum 8 - 11 µm.
Kartoffelboviste sind Mykorrhizapilze, die in Symbiose mit Bäumen leben. Für die Küche sind sie nicht geeignet. Der Verzehr kann zu mitunter heftigen Magen-/Darmbeschwerden führen. Als weitere Symptome werden Schweißausbrüche, Schwindelanfälle, Sehstörungen, Krämpfe oder rauschartige Bewusstseinsveränderungen genannt. Ein dafür verantwortlicher Wirkstoff ist bisher nicht bekannt.
Fünf in Deutschland nachgewiesene Scleroderma-Arten:
Scleroderma areolatum Gefelderter Kartoffelbovist, Leopardenfell-Hartbovist
Scleroderma bovista Gelbflockiger Kartoffelbovist
Scleroderma cepa Zwiebelförmiger Kartoffelbovist
Scleroderma citrinum Dickschaliger Kartoffelbovist
Scleroderma verrucosum Dünnschaliger Kartoffelbovist
Vereinfachter Bestimmungsschlüssel:
1 | Fruchtkörper dickschalig, Peridie 2–3 (4) mm dick | S. citrinum |
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1* | Fruchtkörper dünnschalig, Peridie 1–2 mm dick | 2 |
2 | Scheinstiel gut ausgebildet, mit wurzelartigen Myzelsträngen | 3 |
2* | Scheinstiel fehlend oder kurz | 4 |
3 | Scheinstiel bis 5 cm lang, Peridie schollig aufreißend | S. verrucosum |
3* | Scheinstiel kürzer, Peridie kleinfelderig aufreißend | S. areolatum |
4 | Scheinstiel kurz oder fehlend, meist ohne wurzelartige Myzelstränge | S. bovista |
4* | Scheinstiel fehlend, sehr seltene Art | S. cepa |