Russula parazurea
Blaugrüner Reiftäubling
Unter den rund 200 mitteleuropäischen Täublingsarten werden zwei als Reiftäublinge bezeichnet, die aber in zwei unterschiedlichen Sektionen geführt werden. Sie sind daher nicht sehr nahe miteinander verwandt. Ihre Hüte sind fein bereift, was mit Lupe gut zu erkennen ist. Der Belag kann manchmal wie leichter Schimmelbefall aussehen. Allerdings kann die namensgebende weißliche Bereifung durch Regen abgewaschen sein oder im Alter verschwinden.
Der Blaugrüne Reiftäubling ist eine mittelgroße Art mit Hutdurchmessern von meist 4 bis 7 cm. Die Hutfarbe variiert von trüb blaugrün bis grauviolett oder grau. Die Stiele sind weiß oder auch rosa überhaucht. Die Lamellen sind jung weiß, später durch ausfallendes Sporenpulver cremefarben. Die Sporen sind relativ klein (6 - 8 x 5 - 6,5 µm) mit netzig verbundenen Warzen.
Geschmack | Sporenpulver | Abziehbarkeit der Huthaut | Chemische Reaktion mit FeSO4 | ||
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mild | weiß | bis 1/2 | hell rostrot |
Der Blaugrüne (auch Blaugrauer genannte) Reiftäubling wächst in Laub- und Mischwäldern, gern auch in Parkanlagen und ganz überwiegend bei Eichen. Er kann leicht mit dem ähnlichen und wesentlich häufigeren Papageitäubling Russula ionochlora verwechselt werden, mit dem er manchmal seinen Standort teilt. Dessen Hüte sind nicht bereift und seine Sporen sind überwiegend isoliert warzig. Der Violette Reiftäubling Russula azurea steht in der Sektion Lilaceinae, hat ähnliche Hutfarben, aber weiße Lamellen und reinweißes Sporenpulver. Seine Sporen sind mit 6,5 -9,5 x 6 - 7,5 etwas größer als die des Blaugrünen Täublings. Er ist relitiv selten und wächst vorwiegend in höheren Lagen bei Fichten. Verwechslungen innerhalb dieser drei Arten wären unbedenklich, da es sich bei ihnen um gleichwertig gute Speisepilze handelt.