Russula farinipes
Mehlstieltäubling
Der Mehlstieltäubling gehört zu den kleineren, scharfschmeckenden Täublingen mit überwiegend gelblichen Farben. Es handelt sich um eine in Deutschland mäßig verbreitete, im Süden etwas häufigere Art, die Kalk- oder Mergelböden bevorzugt. Sie ist in- und außerhalb von Wäldern zu finden, gern an Waldwegrändern oder in Parkanlagen. Mit Abstand häufigster Mykorrhizapartner ist die Rotbuche.
Makroskopische Merkmale:
Hut: 3 - 7 cm breit, zäh-elastisch, scharf gerandet und gerieft. Huthaut in unterschiedlichen, meist recht hellen Gelbtönen gefärbt, manchmal blass rötlich gefleckt. Oberfläche bei Feuchtigkeit schmierig und klebrig, bei Trockenheit fein schuppig bis rau
Fleisch: weiß, unter der Huthaut strohgelblich, Geruch nicht unangenehm obstartig, Geschmack brennend scharf; färbt sich mit Phenol rotbraun
Lamellen: gelblich, etwas biegsam, jung tränend
Stiel: weißlich, strohgelblich, oft roströtlich punktiert, alt gekammert hohl, relativ schlank und zur Basis hin meist deutlich zugespitzt
Geschmack | Sporenpulver | Abziehbarkeit der Huthaut | Chemische Reaktion mit FeSO4 | ||
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scharf | weiß | wenig bis 1/2 | rosa |
Mikroskopische Merkmale:
Sporen: rund bis elliptisch, mit kleinen, isoliert stehenden oder gratig verbundenen Stacheln, 6 - 8 x 5 - 7
Huthaut mit vielen langen, spindelförmigen Pileozystiden
Zystiden an Lamellenflächen und -schneiden wie auch am Stiel dicht gedrängt
Wie alle scharf schmeckenden Täublinge ist auch Russula farinipes für Speisezwecke völlig ungeeignet.
Belege (Exsikkate) sind hinterlegt in den Fungarien KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe), STU (Staatl. Museum für Naturkunde Stuttgart), TUF (Universität Tartu, Estland)
Weiterführende Literatur:
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2 S. 530 - 531
- Michael / Hennig / Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde V, Nr. 77
- https://de.wikipedia.org/wiki/Mehlstiel-T%C3%A4ubling