Russula claroflava

Gelber Graustieltäubling

Grove 1888
Familie: Russulaceae
© Dieter Gewalt
claroflava = hellgelb
Foto: Hans Stern

Die 3 in Mitteleuropa vorkommenden Graustieltäublinge sind in den Sektionen Integroidinae und Decolorantinae zu finden und keinesfalls eine homogene Gruppe nahe verwandter Arten. Täublinge mit grauen oder grauverfärbenden Stielen und/oder Fleisch gibt es außerdem auch in anderen Sektionen. Eines ist den 3 Graustieltäublingen aber gemeinsam: sie bevorzugen moorige oder feuchte Standorte. Keiner von ihnen kann als häufig bezeichnet werden.

Foto: Hans Stern

Der Gelbe Graustieltäubling ist eine mittelgroße Art mit Hutdurchmessern von 4 bis 8, maximal 12 cm. Die Hüte sind matt chromgelb, am Rand jung eingerollt, später flach ausgebreitet bis trichterig vertieft, ohne Buckel. Die nur jung weißen, später buttergelben, dicht stehenden Lamellen sind am Stiel paarweise miteinander verbunden und werden im Alter grau. Auch Stiel und Fleisch grauen, das mild schmeckende Fleisch kann sogar schwärzlich verfärben. Am Stiel geht dem Grauen bei Reibung oder Anschneiden oft ein leichtes Röten voraus. Wichtigster Mykorrhizapartner ist die Birke.

Verwechslungen sind mit anderen gelbhütigen Täublingen möglich, vor allem mit dem überall häufigen Ockertäubling Russula ochroleuca, dessen Stiele im Alter ebenfalls schwach grauen. Außerdem besitzt dessen Stielbasis einen gelblichen Belag, der mit Kalilauge (KOH) feuerrot verfärbt. Im Gegensatz dazu verfärbt sich das Fleisch von R. claroflava mit Formaldehyd (Vorsicht: giftig) nach einigen Minuten rosa.

Geschmack Sporenpulver Abziehbarkeit der Huthaut Chemische Reaktion mit FeSO4
mild hell ockergelb nur am Rand weinrot - rosa

Belege (Exsikkate) sind hinterlegt im Fungarium KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe)

Alle Graustieltäublinge sind essbar. Dies sind:
Russula claroflava = Gelber Graustieltäubling
Russula decolorans = Orangeroter Graustieltäubling
Russula vinosa = Weinroter Graustieltäubling

Abbildung aus Michael / Hennig / Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde Band V

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 11. Februar 2023