Psathyrella sacchariolens

Süßriechender Faserling

Enderle 1984
Familie: Psathyrellaceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Psathyrella suavissima
sacchariolens = nach Zucker riechend
22.05.2006 Oberdill bei München (MTB 7934.4.1.4) auf Holzhäckselhaufen (Fotos: Matthias Dondl)

Die Nase hilft ganz entscheidend, diesen Pilz zu identifizieren. Er heißt nicht umsonst Süßriechender Faserling. Ein anderer ebenso gut passender Name ist Wolliger Faserling. Mit wolligen Velumfasern sind vor allem bei jungen Exemplaren Hut und Stiel gleichermaßen bekleidet, die beim Altern allmählich verschwinden. Damit haben wir eine Merkmalskombination, mit der unser Pilz bereits gut gekennzeichnet ist:

Süßlicher Geruch + Hut und Stiel mit wolligen Velumfasern.

Die jung halbkugeligen Hüte breiten sich im Alter aus und erreichen dann Durchmesser von 3 bis 4,5 cm Durchmesser. Die Oberfläche ist hygrophan, verblasst also bei Trockenheit und dunkelt, wenn sie feucht wird. Die ziemlich gedrängt stehenden Lamellen sind zunächst cremefarben, bei Reife durch ausfallendes Sporenpulver violettbraun. Die dünnen faserschuppigen Stiele werden bis zu 4 cm lang.

Mikromerkmale:
Basidien viersporig, keulig, manchmal mit Schnalle, 15 – 25 x 6 – 9 µm. Sporen glatt, elliptisch, rotbraun, mit Keimporus, 6,5 – 9 x 4 – 5 µm. Cheilozystiden flaschenförmig, mitunter kopfig, 30 – 45 x 7 – 15 µm, Pleurozystiden ähnlich, jedoch größer. Zystiden und Hutdeckschicht ohne Schnallen.

Psathyrella sacchariolens kommt inner- und außerhalb von Wäldern auf Holzresten wie Rindenmulch und Häcksel vor, ist aber selten und in vielen Gebieten fehlend. Möglicherweise seit Anfang des 21. Jahrhundert wieder häufiger und vor allem da, wo gemulcht wird. Erscheinungszeit ist Frühjahr ab Ende April bis in die ersten Wintermonate. Für Speisezwecke kommt er nicht in Frage.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 14. Mai 2025