Psathyrella piluliformis
Wässriger Mürbling
Dieser häufige Pilz gehört zur artenreichen Gattung der Mürblinge/Faserlinge/Zärtlinge. Die drei Namen stehen dafür, dass es sich um zerbrechliche, zarte Arten mit mürbem Fleisch handelt, deren Stiele leicht brechen und sich gleichzeitig der Länge nach auffasern lassen.
Der Wässrige Mürbling wächst meist dicht gedrängt in vielhütigen Büscheln an Totholz. So jung wie auf der Abbildung sehen sie wunderschön aus und geben ein erstklassiges Fotomotiv ab. Die dunkelbraunen, trocken glanzlosen Hüte stehen in auffälligem Kontrast zu den weißen Stielen, weshalb der Pilz auch den Volksnamen Weißstieliges Stockschwämmchen erhalten hat. Nachdem Stockschwämmchen wegen Verwechslungsgefahr mit dem tödlichen Gifthäubling nicht mehr oder nur noch von sehr erfahrenen Pilzfreunden gesammelt werden sollten, könnte der Wässrige Mürbling als Ersatz dienen, denn er ist durchaus schmackhaft. Seine dunkelbraune Farbe verliert sich bei Trockenheit und auch schon auf dem Weg von der Fundstelle nach Hause. Die Hüte sind hygrophan, das heißt, sie verändern bei Wasserzufuhr oder -verlust ihre Farbe.
Wie diese und die nächsten Fotos zeigen, ändert sich die Form der Hüte von kugelig beim jungen zu flach ausgebreitet beim älteren Pilz. Diese entwicklungsbedingte Veränderung ist bei fast allen in Hut und Stiel gegliederten Pilzen zu beobachten. Beim Riesenschirmling (Parasol) ist sie besonders auffällig. Das junge „Paukenschlegelstadium“ weist keinerlei Ähnlichkeit mit voll entwickelten Exemplaren und ihren tellerförmigen Hüten auf.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Wässrige Mürbling ein wohlschmeckender Speisepilz ist, den zu sammeln sich wegen des büscheligen Wachstums durchaus lohnt. Verwechselt werden könnte er mit dem wesentlich selteneren und etwas größeren Schokoladenbraunen Mürbling Psathyrella spadicea, der ebenfalls essbar aber weniger schmackhaft ist.