Propolis farinosa

Grauweißes Holzscheibchen

(Pers.) Fr. 1849
Familie: Marthamycetaceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Propolis versicolor
farinosa = mehlig bestäubt

Die Grauen Holzscheibchen kann man auf am Boden liegenden, zumeist schon entrindeten, ± vermorschten Laubholzästen finden. Sie erscheinen herdenweise und gehören bei Beachtung der Merkmale und des Substrats zu den makroskopisch erkennbaren Pilzen, sind allerdings sehr klein.

Die überwiegend länglichen Fruchtkörper werden 1 – 3 (5) mm lang und 1 – 3 mm breit und sind im Holz eingesenkt. Da sie im Holz entstehen und beim Wachsen die äußere Schicht durchbrechen, wird diese aufgespalten oder an den Rändern hochgebogen. Die Apothecien sind an der Oberfläche rein weiß und mit Lupe erkennbar rau oder wie mit Mehl bestäubt, darunter rosa bis bräunlich gefärbt.

Mikromerkmale: Die Asci (Maße 125 – 150 x 12 – 16 µm) enthalten 8 unregelmäßig, zum Teil zweireihig angeordnete Sporen. Die glatten, zylindrischen bis allantoiden Sporen haben zwei oder mehrere Tropfen und messen 22 – 29 x 6 – 8 µm. Die Paraphysen sind nur etwa 1 µm dick und an der Spitze verzweigt.

Propolis farinosa ist relativ häufig, wird aber leicht übersehen oder nicht gezielt gesucht. Es sind mehrere Varietäten beschrieben worden, die sich vor allem in den Sporenmaßen unterscheiden.

Bei genauem Hinschauen entdeckt man, dass zwei weitere Pilzarten auf der Abbildung zu sehen sind, die beim Fotografieren nicht beachtet wurden. Bei den gelblichen oben könnte es sich um eine Gallertträne (Gattung Dacrymyces) handeln. Bei den winzigen becherförmigen im unteren Teil wage ich keine Vermutung.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 21. April 2025