Postia tephroleuca

Grauweißer Saftporling

(Fr.) Jülich 1982
Familie: Polyporaceae (?)
© Dieter Gewalt
Synonyme: Oligoporus lacteus, Tyromyces tephroleucus
tephroleuca = aschgrau und weiß
2 Fotos: Norbert Kühnberger

Es gibt einige weiße oder grauweißliche Saftporlinge, die ohne Beachtung mikroskopischer Merkmale nicht immer leicht zu unterscheiden sind. Der Grauweiße Saftporling gehört zu den dickfleischigen, nicht bitteren und niemals rein weißen Arten. Die Hutoberseiten haben stets auch graue oder bräunliche Farbtöne. Er ist nicht selten und wächst an totem Laubholz, seine Haupterscheinungszeit ist August bis November. Häufig sind mehrere Hüte dachziegelig oder seitlich miteinander verwachsen.

Jung sind die einzelnen Fruchtkörper knollig wulstig. Sie entwickeln sich zu dickfleischigen Konsolen, die durchgeschnitten eine dreieckige Form haben. Sie sind breit am Holz angewachsen und erreichen bis zu 10 cm Breite und 5 cm Dicke. Die Oberfläche ist feinflockig bis kahl und unterschiedlich weißlich und graubräunlich gefärbt. Die Hutkanten sind dünn bis scharf gerandet. Die Porenschicht der Unterseite ist einheitlicher weiß, die einzelnen Poren (4 bis 5 auf einen Millimeter) sind rundlich, eckig oder länglich. Das weiße weiche, im Alter brüchige Fleisch schmeckt mild.

Sehr ähnlich ist der Milchweiße Saftporling Postia lactea, der sich durch bitteren Geschmack und eine fast gänzlich weiße flaumige Hutoberfläche unterscheidet. Die Mikromerkmale (z. B. allantoide Sporen) stimmen bei beiden Arten überein, weshalb sie von manchen Autoren auch synonymisiert worden sind. Noch bitterer (adstringirend) ist der Geschmack beim Bitteren Saftporling Postia stiptica mit jung rein weißen, später ockergelblichen Farben.

Saftporlinge sind unter verschiedenen Gattungsnamen und Familienzugehörigkeiten bekannt, wobei die Zuordnung, da uneinheitlich und ständig wechselnd, nicht nur problematisch sondern auch lästig sein kann. Ich habe hier eine Auflistung von 10 Gattungsnamen angeführt, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt: Amaropostia, Calcipostia, Leptoporus, Oligoporus, Parmastomyces, Postia, Ptychogaster, Rhodonia, Spongiporus, Tyromyces.

Weiterführende Literatur:

  • Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2 Nr. 335 (als Postia fragilis)
  • German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1, Seine 553 - 554 (als Oligoporus lacteus)
  • W. Jülich: Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze. Kleine Kryptogamenflora II Band II b, Seite 346
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 18. Mai 2024