Polyporus brumalis

Winterporling

(Pers.) Fr. 1818
Familie: Polyporaceae
© Dieter Gewalt
Neuer Name: Lentinus brumalis
brumalis = im Winter

Zwei Stielporlingsarten geben sich im pilzkundlichen Jahreskalender kurzzeitig die Hand. Der Winterporling Polyporus brumalis erscheint Ende September, wird im Oktober häufig, hält die Wintermonate über durch und beendet sein Wachstum üblicherweise im März/April. Dies ist die Zeit, in welcher der Maiporling Polyporus ciliatus seine bis Sommeranfang dauernde Vegetationsperiode beginnt, so dass man beide kurzzeitig gemeinsam beobachten kann, manchmal sogar nebeneinander am gleichen Holz.

Foto rechts: Norbert Kühnberger

Dies legt die Vermutung nahe, dass man beide miteinander verwechseln könnte, was bei etwas genauerem Hinschauen jedoch leicht zu vermeiden ist. Der Winterporling hat auf der Hutunterseite wesentlich größere rundliche bis rhombische Poren, ca. 2 - 3 pro Millimeter. Die des Maiporlings sind so klein, dass man schon eine Lupe benötigt, um sie deutlich zu erkennen, nämlich bis zu 6 auf einen Millimeter. Außerdem sind die Hutoberseiten beim Winterporling meist etwas dunkler braun, die Hüte selbst meist etwas dünner. Beide wachsen saprobiontisch an diversen Laub-, selten an Nadelholzarten.

Die Gattung Polyporus ist in Auflösung begriffen, die meisten Arten wie Winter- oder Maiporling sind in die Gattung Lentinus transferiert, für andere sind neue, zum Teil monotypische Gattungen aufgestellt worden. Der Schwarzrote Porling z. B. heißt jetzt Picipes badius, der Schuppige Porling Cerioporus squamosus. Laut Index fungorum scheint lediglich der Sklerotienporling bei Polyporus verblieben zu sein.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 21. Februar 2022