Pholiota tuberculosa
Faserschüppling, Krummstieliger Schüppling
Am 22.09.2022 fand Frank Kaster das hier abgebildete Vorkommen in der Nähe des Friedhofs Frankfurt-Oberrad an stark vermorschtem bemoostem Totholz. Es handelt sich um eine relativ seltene Art, die möglicherweise oft verkannt oder lt. German J. Krieglsteiner übersehen wird. Offensichtlich erscheinen sie meist gesellig und dann auch in größerer Anzahl.
Die orangegelben bis gelbbraunen Hüte erreichen Durchmesser von bis zu 6 cm. Die Oberfläche ist jung glatt, dann zunehmend faserig bis schuppig aufreißend. Die Lamellen sind jung hell gelb und verfärben sich durch ausfallendes Sporenpulver fleckig rostbraun. Die oft leicht gekrümmten und wie der Hut gefärbten Stiele werden bis zu 6 cm lang, die Basis kann leicht knollig verdickt sein. Vom flüchtigen häutigen Ring ist meist kaum etwas zu sehen, vor allem wenn die Velumreste am Hutrand hängen bleiben. Hut und Stiel verfärben auf Druck oder durch Reiben rotbraun. Das gelbliche Fleisch hat einen bitteren Geschmack, der Geruch ist unauffällig.
Mikromerkmale:
Sporen: 6 - 9 x 4 - 5 µm, nierenförmig, glatt
Cheilozystiden: keulig bis kopfig, 25 - 55 µm lang
Verwechslungen wären denkbar mit dem am ganzen Fruchtkörper auffällig beschuppten nur an Nadelholz wachsenden Feuerschüppling Pholiota flammans oder dem viel größeren, robusteren und häufigeren Beringten Flämmling Gymnopilus junonius, der büschelig am Grund von Eichen, seltener an anderen Laubbäumen, vorkommt.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz, Band 4 Nr. 441
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 4 Seite 394