Phellinus conchatus

Muschelförmiger Feuerschwamm

(Pers.) Quél. 1886
Familie: Hymenochaetaceae
© Werner Pohl
Neuer Name: Phellinopsis conchata
conchatus = muschelförmig

Nicht häufige, aber verbreitete Art. Phellinus conchatus ist ein typischer Porling der Auwälder und Weidengebüsche, und wächst besonders gerne an Waldrändern. An geeigneten Standorten kann man die Art, welche fast nur an Weidenarten und selten an anderen Laubhölzern wächst, durch gezieltes Suchen schon entdecken. Im Rhein-Maingebiet ist sie nicht sehr häufig, aber verbreitet.

Die muschelförmigen Fruchtkörper können zu langen Reihen verschmelzen, wobei diese gerne auch auf der Unterseite von Ästen und Stämmen wachsen. Die dunkelbraune, raue Oberfläche der eher kleinen Hütchen ist fast immer mit Laubmoosen überzogen; die winzigen Poren messen ca. 4 – 6 (7) per mm.

Im Zweifelsfall müssen die Setae, zugespitzte, dickwandige braune Zellen der Trama, überprüft werden, welche bei dieser Art häufig ungestaltet und abgebrochen sind. Mit etwas Übung kann die Art, vorausgesetzt sie wächst zumindest effus-reflex, problemlos „aus der Hand“ bestimmt werden. Probleme können aber junge, dünne, und rein flächig wachsende Fruchtkörper bereiten, welche dann als irgendeinen der resupinaten Feuerschwämme, z. B. Phellinus ferruginosus, den Rostbraunen Feuerschwamm, bestimmt werden. Dieser kommt - wie bei conchatus typisch - meist auch mit einem sterilen Rand vor, hat aber vom Trend her konstant kleinere Poren. Phellinus conchatus besitzt im Gegensatz zu Phellinus ferruginosus außerdem keine Mycelialsetae (Rückseite der Fruchtkörper und das darunter liegende Holz mit der Lupe absuchen), und weist zwischen Trama und Substrat meist eine grauschwarze Linie auf.

Die abgebildeten Fruchtkörper wuchsen im September 2006 an einem Weidenstamm in ca. 750 m Höhe bei Kirchenlamitz im Waldsteingebirge. Ein repinater Fruchtkörper vom März 2007 stammt aus Fischen im Allgäu.

Weiterführende Literatur:

  • Hermann Jahn: Pilze die an Holz wachsen, Nr. 137
  • Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2, Nr. 310
  • German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs, Seite 448 - 449
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Werner Pohl.
Zuletzt aktualisiert am 24. Februar 2024