Parasola leiocephala

Kahlköpfiger Scheibchentintling

P.D. Orton 1969
Familie: Psathyrellaceae
© Dieter Gewalt
Synonyme: Parasola lactea, Coprinus leiocephalus
leiocephala = glattköpfig

In der Gattung Parasola sind Tintlinge zusammengefasst, die kein Velum besitzen und deren Hüte im Alter nicht zu schwarzer Tinte zerfließen, sondern lediglich verwelken. Wegen ihrer Hutform werden sie auch Scheibchen- oder Rädchentintlinge genannt. Die Lamellen sind frei, erreichen nicht den Stiel, was die Hüte von unten betrachtet wie Rädchen mit einer Nabe in der Mitte aussehen lässt. Die Gattung besteht aus kleinen, kurzlebigen und zerbrechlichen Arten, deren Hüte aufgeschirmt kaum breiter als 3 cm werden. Die Hüte sind jung eiförmig, dann glockig, zuletzt flach ausgebreitet. In Mitteleuropa sind etwa 6 Arten bekannt.

Nur zwei Tage alt und schon nicht mehr der Jüngste: Kahlköpfiger Scheibchentintling mit vertrocknetem Hut

Der Hut des Kahlköpfigen Scheibchentintlings hat eine orange- bis rotbraune Mitte, die von einem helleren Hof umgeben ist. Man findet die Art meist zu mehreren gesellig beieinander wachsend in Wäldern, Parkanlagen, an Wegrändern, vom Frühjahr bis in den Herbst. Sehr ähnlich sind der häufige Gemeine Scheibchentintling Parasola plicatilis mit etwas größeren Sporen, bei dem eher graue Farbtöne überwiegen, sowie der seltene Kleinsporige Scheibchentintling Parasola kuehneri.

Zu unterscheiden sind die drei in der Größe der Sporen (Angaben lt. Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 1)

Parasola kuehneri: 6 -10,3 x 5,1 -6,2 x 7 - 8,3 µm

Parasola leiocephala: 9,4 - 11,9 x 4,9 - 7,2 x 6,7 - 9 µm

Parasola plicatilis: 9,6 - 13,3 x 5.9 - 8,4 x 8,5 - 10,3 µm

Auch mit den übrigen Arten der Gattung sind wegen oft fließender Übergänge Verwechslungen nicht auszuschließen. Sie sind alle für Speisezwecke völlig ungeeignet.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 9. April 2022