Naucoria scolecina

Kahler Erlenschnitzling

(Fr.) Quél. 1875
Familie: Hymenogastraceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Alnicola scolecina
scolecina = kupferrostfarbig

Die Gattung Naucoria enthält schmächtige Lamellenpilze von ± brauner Farbe. Sie lieben feuchte Standorte und sind ganz überwiegend Mykorrhizapartner von Erlen. Die Sporenpulverfarbe ist erd- bis rostbraun, die Sporen sind elliptisch, mandel- oder zitronenförmig sowie fein bis grob warzig. Nach der aktuellen Gattungsauffassung gibt es in Deutschland 11 Arten, von denen nur eine (Naucoria escharoides = melinoides) als häufig gelten kann. Die deutschen Gattungsnamen sind Erlen- oder Sumpfschnitzlinge.

Der Kahle Erlenschnitzling ist zwar nicht häufig, aber wenn er mal an geeigneten Standorten auftaucht, dann meist gesellig bis massenhaft. Seine Hüte erreichen Durchmesser von 1 - 3 cm, sind jung halbkugelig oder gewölbt, dann verflachend. Die bei Feuchtigkeit kastanien- bis rotbraunen Farben verblassen bei Trockenheit. Im Unterschied zum häufigeren Honiggelben Erlenschnitzling sind die Hüte des Kahlen deutlich gerieft. Die Lamellen sind beim jungen Pilz hellbräunlich, später wie das Sporenpulver rostbraun mit hellerer Schneide. Die bis zu 6 cm langen Stiele sind wie der Hut gefärbt, vor allem jung von flüchtigen Velumresten weißlich überfasert. Der Geruch ist unauffällig, zerdrückt etwas rettichartig, der Geschmack mild.

Abb. Mitte: Sporen (9 - 12 X 5 - 6,5 µm) -- rechts: Cheilozystiden (2 Mikrofotos: Frank Kaster)

Im Zweifelsfall ist der Kahle Erlenschnitzling durch die mikroskopische Merkmalskombination große, schwach warzige, zitronenförmige Sporen + flaschenförmige Cheilozystiden gut gekennzeichnet.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 18. April 2021