Mycena rosella

Rosa Helmling

(Fr.) P- Kumm 1871
Familie: Mycenaceae
© Dieter Gewalt
rosella = rosenrötlich
Foto: Udo Schäfer

Helmlinge sind wohl durchwegs hübsche Pilzchen. Darin sind sich vermutlich alle Pilzfreunde einig, die nicht nur an den Speisewert denken. Der Rosa Helmling ist sicher einer der hübschesten, nicht zuletzt wegen seiner zart rosa Farbe an Hut, Lamellen und Stiel. Hutmitte und Stiel können auch etwas dunkler sein. Leider ist er nicht überall anzutreffen. Es handelt sich um eine Typusart feuchter bodensaurer Bergmisch- und nadelwälder, die überwiegend bei Fichten vorkommt. In der Ebene fehlt sie oder ist zumindest sehr selten. Ich habe sie mehrfach im Schwarzwald, gelegentlich auch im Bayerischen Wald gefunden. Im Rhein-Main-Gebiet bin ich ihr nur einmal im Taunus begegnet. Immerhin ist es eine leicht kenntliche Art, die in der Nadelstreu oder auf moosigen Grund oft herdenweise erscheint.

2 Fotos: Johann Rejek

Die jung halbkugeligen, dann ausgebreitet kegeligen sehr dünnfleischigen Hüte werden 0,5 bis 1,5 Zentimeter breit und sind fast bis zur Mitte deutlich gestreift. Die Lamellen sind ausgebuchtet oder etwas herablaufend am Stiel angewachsen. Auffallend ist die etwas dunkler rosafarbene, lt. Literatur sogar sattrote Lamellenschneide, was man mit der Lupe gut überprüfen kann. Die dünnen hohlen Stiele werden bis zu 5 cm lang und sind blass bis dunkler rosa oder bräunlich gefärbt; an manchen Stellen sind durchscheinende Querbänderungen zu erkennen. An der Stielbasis befinden sich oft hellere Myzelauswüchse. Geruch und Geschmack unauffällig.

Foto: Stefanie Breig

Mycena rosella wird in der Sektion Luculentae geführt, zusammen mit dem Feurigen Helmling Mycena aurantiomarginata, der vergleichbare ökologische Ansprüche stellt und ebenfalls gefärbte Lamellenschneiden besitzt. Bei Krieglsteiner (Hrsg.) in Die Großpilze Baden-Württembergs Band 3 findet sich ein Verweis auf eine Mycena aurantiaca, die es möglicherweise gar nicht gibt und im Inhaltsverzeichnis auch nicht aufgeführt ist. Vermutlich war Mycena aurantiomarginata gemeint.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 31. Dezember 2023