Mucronella calva

Rasiges Pfriempilzchen

(Alb. & Schwein.) Fr. 1874
Familie: Clavariaceae
© Dieter Gewalt
calva = kahl

Das Foto täuscht. Die Dornen oder Zähnchen mögen gerade mal einen halben Millimeter lang sein. Meinen Erstfund hätte ich ohne Lupe gar nicht als zähnchen-bildend erkannt. Ein Fichtenstumpf im Steinberger Wald bei Dietzenbach war flächig mit ihnen bewachsen und offenbarte meinem unbewaffneten Auge ein nahezu strukturloses Bild, das an einen Rindenpilz mit mehliger Oberfläche erinnerte. Die weißliche Farbe änderte sich beim Trocknen deutlich zu gelb. Die Fruktifikationsperiode wird mit Herbst bis Frühling angegeben. Zum Zeitpunkt meines Erstfundes herrschte mildes feuchtes Wetter bei ca. 7°C nach einigen Nächten um die 0°C.

Die Anmerkung in Breitenbach & Kränzlin (Pilze der Schweiz Band 2, Nr. 288), das Pilzchen sei auf montane Lagen beschränkt, trifft sicher nicht zu. Um das zu zeigen, genügt ein Blick in den Verbreitungsatlas (Krieglsteiner 1991). Auch die aktuelle DGfM-Kartierung weist mehr Flachlandfunde als solche in höheren Lagen aus. Ganz Norddeutschland ist voll davon. Damit dürfte auch die Einschätzung der Schweizer, dass es sich um eine seltene Art handelt, widerlegt sein.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 10. August 2020