Leucoagaricus nympharum
Jungfernschirmling
Ein wunderschöner Pilz – besonders wenn er so perfekt mit der Kamera eingefangen worden ist wie hier von Christian Weinkötz. Leider werden den allermeisten Pilzfreunden solche Anblicke versagt bleiben. Der Jungfernschirmling Leucoagaricus nympharum ist eine seltene Art. Wenn man den wattigen und sogar verschiebbaren Stielring betrachtet, denkt man unwillkürlich an einen Riesenschirmling der Gattung Macrolepiota. Hier war er früher auch angesiedelt, bis er 1977 vom französischen Mykologen Marcel Bon in die Gattung Egerlingsschirmlinge (Leucoagaricus) transferiert wurde.
Seine charakteristisch geschuppten weißen Hüte erreichen Durchmesser von 5 bis 10 Zentimeter. Im Alter verfärben sich die Schuppen bräunlich. Die weißen, im Alter zart rosa gefärbten Lamellen erreichen den Stiel nicht, sind also frei. Der ebenfalls weiße an der Basis knollig verdickte Stiel ist 8 – 12 cm lang und bis zu 1 cm dick; wenn er wie auf den Fotos zu sehen seitlich an seinem Substrat angewachsen ist, mehr oder weniger gebogen. Pilze sind stets darauf programmiert, ihre Hüte nach der Schwerkraft auszurichten, damit die Sporen ausfallen können. Das weiße nicht verfärbende Fleisch hat einen angenehmen pilzigen Geschmack, der Geruch ist unauffällig. Das Sporenpulver ist weiß.
Mikromerkmale:
Die glatten, breit ellipsoiden, dickwandigen Sporen messen 8 – 10,5 x 5 – 7 µm. Die Cheilozystiden sind flaschenförmig bis kopfig.
Der Jungfernschirmling bevorzugt saure Böden und höher gelegene Nadelwälder, gern bei Fichten und auch auf Wiesen. Die Erscheinungszeit ist Mai bis November, am häufigsten in den Monaten August und September. Er galt früher als essbar, soll aber schon Magen-/Darmbeschwerden (Durchfall) verursacht haben.
Weiterführende Literatur:
- German J. Krieglsteiner (Hrsg): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4, Seite 126 – 127 (als Macrolepiota nympharum)