Lactarius acerrimus

Queraderiger Milchling

Britzlm. 1893
Familie: Russulaceae
© Thomas Lehr
acerrimus = sehr scharf
28.07.2002 TK 5915.1.2 Wiesbaden, im Parkgelände „Unter den Eichen“

Die Bestimmung von Milchlingen der Sektion Zonarii ist oft ziemlich schwierig. Neben dem schon im Fundkorb vorgestellten Lactarius controversus ist der Queraderige Milchling dabei noch am leichtesten zu erkennen. Wenn man schöne Exemplare findet, machen schon die in Stielnähe stark anastomosierenden Lamellen eine Zuordnung möglich. Das kann andererseits auch ein trügerisches Merkmal sein, da auch andere Arten der Sektion Lamellen mit Querverbindungen ausbilden können. Trotzdem bleibt die Bestimmung einfach, wenn man den Pilz mikroskopiert. Er ist der einzige Milchling, der konstant 2-sporige Basidien ausbildet und hiermit von allen Doppelgängern abgegrenzt werden kann, die im übrigen wie L. acerrimus alle selten sind und höchstens in den süddeutschen Kalkgebieten etwas häufiger auftauchen. Einmal mehr also ein Pilz, der bei uns in Gärten und Parks ein Refugium gefunden hat.

Am 21.08.2002 wurde der Queraderige Milchling auch in Frankfurt a. M. auf einer Rasenfläche am IG-Farben-Haus (TK 5818.3.1) unter Quercus rubra gefunden. Hermine Lotz-Winter meldete eine weitere Aufsammlung vom 22.08.2006 aus dem Steinberger Wald bei Dietzenbach (TK 5918.4.1): ca. 15 Fk auf Erde, Rand des Weggrabens bei den Schrebergärten, Begleitbäume u. a. Eiche. Sehr scharfer, lang andauernder Geschmack, starke und viele Anastomosen zwichen den Lamellen (vom Grund bis zum Hutrand), alle Sporen über 11 µm lang (bis 16 µm), nur zweisporige Basidien gefunden; bestimmt nach Heilmann-Clausen, verglichen mit Breitenbach & Kränzlin Pilze der Schweiz.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Thomas Lehr.
Zuletzt aktualisiert am 7. August 2020