Lachnum virgineum
Weißes Haarbecherchen
Es gibt etliche weiße Haarbecherchen, sodass bei deren Bestimmung die Feststellung des Substrats von erheblicher Bedeutung ist. Im Falle von Lachnum virgineum sind es vor allem Bucheckern-Schalen und Koniferenzapfen, laut Literatur auch trockene Stängel von Brombeere und tote Laubholzästchen und -zweige. Vom Habutus nicht zu unterscheiden ist das Schneeweiße Haarbecherchen Dasyscyphella nivea, das auf morschem, feucht liegenden Eichenholz zu finden ist. Beide Arten sind häufig und ganzjährig, vor allem aber von Februar bis Mai anzutreffen. Um die hier vorgestellte Art zu finden, lohnt es sich, unter einer Laubschicht verborgene vorjährige Bucheckernschalen abzusuchen.
Das Weiße Haarbecherchen besteht aus einem gestielten, jung pokalförmigen, dann becher- bis tellerförmigen Fruchtkörper, dessen Rand und Außenseite dicht mit weißen Haaren besetzt ist. Ganz junge Fruchtkörper gleichen winzigen weißen Haarköpfchen. Ausgewachsen erreichen sie einen Durchmesser von etwa 1 mm. Unter einer gut vergrößernden Lupe erkennt man ihre bezaubernde Schönheit.
Um bei der Bestimmung sicher zu gehen, sollte mikroskopiert werden. Bei Dasyscyphella nivea sind die Haare (D) im oberen Segment glatt, also nicht inkustiert.
Weitere auf Bucheckernschalen wachsende Pilzarten:
Xylaria carpophila = Bucheckernschalen-Holzkeule
Flammulaster carpophilus = Buchenwald-Flockenschnitzling
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 1, Nr. 228
- https://asco-sonneberg.de/pages/gallery/lachnum-virgineum-blatt-quercus-140428-01mjj37467.php