Hymenoscyphus serotinus
Sichelsporiges Stielbecherchen
Es gibt mehrere kleine gestielte Becherchen, die so oder ähnlich gefärbt sind. Beachtung des Substrats mag bei Bestimmungsversuchen hilfreich sein, führt aber letztlich nicht zu einer zuverlässigen Diagnose. Mit anderen Worten: man kommt um eine mikroskopische Prüfung nicht herum.
Die flach schüsselförmigen Becherchen erreichen Durchmesser von 2 bis 5 mm. Frisch gewachsen sind sie zitronen- bis ockergelb oder auch fast weiß, im Alter bräunend. Die Stiele sind gleichfarbig. Die Becherchen sind in der Innenseite glatt, außen fein flockig.
Mikromerkmale: Die Asci messen 120 – 140 x 8 – 9 µm; sie sind an der Basis auffallend dünnstielig und enthalten 8 unregelmäßig zweireihig (biseriat) angeordnete allantoide bis sichelförmige Sporen mit den Maßen 15 – 26 x 3 – 4,5 µm. Die Paraphysen sind fadenförmig und ein- oder mehrfach septiert.
Hymenoscyphus serotinus wächst gesellig bis scharenweise auf am Boden liegenden Zweigen und dünnen Ästen verschiedener Laubbäume, besonders von Buche. Erscheinungszeit ist Herbst bis Winter. Ingo Wagner hat einen Fund im Dezember an Hasel in einem verwilderten Garten dokumentiert.
Weiterführende Literatur:
- Rudolf Winkler & Gaby Keller: Pilze Mitteleuropas (2023), Seite 857
- https://asco-sonneberg.de/pages/gallery/hymenoscyphus-serotinus-081207-01xs-col19971.php
- https://asco-sonneberg.de/pages/gallery/hymenoscyphus-serotinus-191117-ws-iw061-01xssrj-ws40780.php