Hymenoscyphus fraxineus
Falsches Weißes Stängelbecherchen
Beim Betrachten der Fotos ist zu beachten: es handelt sich nicht um Zweige, sondern um Blattspindeln der Esche. Als Blattspindel bezeichnet man die Hauptachse bei gefiederten Blättern wie sie an Farnwedeln oder auch bei Pflanzen wie zum Beispiel der Esche vorkommen. Die an Eschen-Blattspindeln wachsenden Pilzchen (Hymenoscyphus fraxineus und Hymenoscyphus albidus) sind winzig klein; sie erreichen meist nur 2 - 5, ausnahmsweise bis zu 7 mm Durchmesser. Ganz junge Fruchtkörper im frühesten Entwicklungsstadium sind noch winziger, und das erweckt den Anschein, als seien die Blattspindeln auf dem Foto vertrocknete dünne Zweige eines Baums.
Für interessierte Pilzfreunde ist es wichtig zu wissen, dass dieses spezielle Substrat (im Vorjahr abgefallene Eschenblätter) bereits ein zuverlässiges Erkennungsmerkmal für die beiden genannten Stängelbecherlingsarten ist. Beide sind deutlich gestielt, der gesamte Fruchtkörper ist weißlich bis hellgelb, flach schalenförmig mit nur wenig abstehendem Rand. Zu unterscheiden sind sie durch die Sporengröße, die sich jedoch überschneidet: Hymenoscyphus fraxineus 15 – 22 µm, Hymenoscyphus albidus 8 – 20 µm.
Von besonderer Bedeutung ist die Nebenfruchtform von Hymenoscyphus fraxineus, Chalara fraxinea. Sie gilt als Erreger des seit 1978 in Europa beobachteten Eschensterbens und lebt parasitär im Gewebe von Trieben, Blättern und verholzten Teilen der betroffenen Bäume, in denen sie gelblich- bis rötlichbraune Nekrosen (Absterben von Zellen) verurascht.
Weiterführende Literatur:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Falsches_Wei%C3%9Fes_St%C3%A4ngelbecherchen#/media/Datei:Hymenoscyphus_pseudoalbidus_136946.jpg
- Info zur Nebenfruchtform Chalara fraxinea: