Hygrocybe ovina

Rötender Saftling

(Bull. : Fr.) Kühner
Familie: Hygrophoraceae
© Erik Hock
Neuer Name: Neohygrocybe ovina
ovina = das Schaf betreffend
Neohygrocybe ovina von einer Magerwiese im Taunus (Nov. 2024). Foto: Erik Hock

Der Rötende oder Olivschwarze Saftling Neohygrocybe ovina, ist ein mittelgroßer bis großer Pilz aus der Familie der Hygrophoraceae. Er zeichnet sich durch seine dunkle Färbung und die auffällige Rötung des Fruchtfleisches bei Verletzung aus, die ihn von anderen Saftlingen unterscheidet. Der Hut erreicht einen Durchmesser bis 90 mm und ist bei jungen Fruchtkörpern halbkugelig oder glockenförmig mit eingerolltem Rand. Mit zunehmendem Alter wird er unregelmäßig, breit kegelförmig oder konvex bis nahezu flach. Die trockene und glatte Oberfläche des Hutes kann im Alter uneben, narbig, rissig oder schuppig erscheinen. Farblich reicht der Hut von dunkel graubraun über sepiafarben bis nahezu schwarz, wobei manchmal hellere radiale Streifen auftreten.

Neohygrocybe ovina von einer Magerwiese im Taunus (Nov. 2024). Foto: Erik Hock

Die Lamellen sind angewachsen und oft sehr breit sowie dick. Sie sind bauchig, von sepia-grauer bis dunkelgrauer Farbe und meist heller als der Hut. Sie stehen relativ entfernt und sind nicht sehr zahlreich. Der hohle, brüchige Stiel ist bis 120 mm lang und 20 mm breit. Er ist spindelförmig bis keulenförmig, häufig unregelmäßig geformt und zusammengedrückt. Die Oberfläche ist trocken und glatt, kann bei älteren Exemplaren jedoch auch faserig sein. Farblich ähnelt der Stiel dem Hut. Der Geruch ist beim Anschneiden manchmal leicht nitrös, in älteren Fruchtkörpern auch unangenehm.

Neohygrocybe ovina ist weit verbreitet, aber sehr selten anzutreffen. Er wächst auf extensiv bewirtschafteten Wiesen und Magerrasen auf eher sauren Böden. Da diese Flächen sehr selten geworden sind, ist auch der Rötende Saftling in seiner Existenz bedroht. In der Roten Liste für Deutschland wird er in der Kategorie 1, vom Aussterben bedroht, geführt

Weiterführende Literatur:

  • Boertmann, D. (1996) - The Genus Hygrocybe. Fungi of northern Europe - Vol 1
  • Krieglsteiner, G. J. (2004) - Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4. Ulmer-Verlag.
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Erik Hock.
Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2025