Fuscoporia ferrea

Schmalsporiger Feuerschwamm

(Pers.) G. Cunn. 1948
Familie: Hymenochaetaceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Phellinus ferreus
ferrea = eisern
Foto: Frank Kaster

Der Schmalsporige Feuerschwamm gehört zu den resupinat an Holz wachsenden Porlingen mit sehr feinen Poren. Dies bedeutet, dass von unserem Pilz kaum mehr als die Porenschicht (Hymenium) zu sehen ist. Im Anschnitt zeigen sich diese als kurze bis maximal 8 mm lange rostbraune Röhrchen.

Die Fruchtkörper entstehen aus zahlreichen Flecken, die zu größeren Flächen zusammenwachsen und ihr Substrat mitunter in beachtlicher Länge überziehen. Oft bilden sich auf der Oberfläche knotige Verdickungen. Die Röhren können mehrfach geschichtet sein, darunter befindet sich keine Trama. Die rundlichen Röhrenmündungen (Poren; pro Millimeter ca. 5 - 6) können im Alter zugewachsen sein. Hohlräume oder Spalten in der Rinde sind meist von rostgelbem Myzelfilz ausgefüllt. Die zylindrischen glatten Sporen messen 6 - 8 x 2 - 2,5 µm.

Mit Abstand häufigstes Substrat sind Äste von Eiche. Die Verbreitung des Schmalsporigen Feuerschwamms weist in Deutschland ein deutliches Nord-Südgefälle auf. Der Pilz ist im Nordwesten und Norden häufig und wird in Richtung Süden und Südosten seltener. Im Rhein-Main-Gebiet sind immerhin noch etliche Funde nachgewiesen.

DGfM-Verbreitungskarten

Optisch nicht zu unterscheiden ist der Rotbraune Feuerschwamm Fuscoporia ferruginosa, der bevozugt an Buche, aber auch an anderen Laubbaumästen wächst. Seine Sporen sind ebenfalls glatt, aber elliptisch geformt und messen 4,5 - 5,5 x 3 - 3,5 µm. Ein weiteres mikroskopisches Unterscheidungsmerkmal sind seine nadelförmigen dunkelbraunen Setae im Myzelialfilz, die bis 100 µm lang sind und bereits mit einer guten Lupe zu erkennen sind. Diese Myzelialsetae fehlen dem Schmalsporigen Feurschwamm.

Verwechslungen wären auch möglich mit dem Großporigen Feuerschwamm Fuscoporia contigua mit deutlich größeren Poren (2 - 3 pro Millimeter) oder dem Polsterförmigen Feuerschwamm Phellinus punctatus (neuer Name: Fomitiporia punctata), der an stehenden Stämmen von Hasel und Weiden (selten an anderen Baumarten) wächst.

Feuerschwämme sind eine zur Zeit noch nicht genau definierte Gattung in der Familie der Borstenscheiblingsverwandten (Hymenochaetaceae), die so nahe mit den Schillerporlingen (Inonotus) verwandt sind, dass auch die Trennung von diesen schwerfällt und nach wie vor diskutiert wird. Systematik und Artabgrenzung sind daher noch nicht abschließend geklärt und es wurden inzwischen sogar zahlreiche neue Gattungen kreiert wie Fomitiporia, Fomitiporella, Phellinidion, Phellopilus, Phylloporia, u. a.). Feuerschwämme im engeren Sinne (wie z. B. der bekannte Eichen-Feuerschwamm) sind derzeit bei Fomitiporia zusammengefasst.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 28. Dezember 2021