Fomitopsis pinicola
Rotrandiger Baumschwamm
In Trockenzeiten fragt sich der aufmerksame Beobachter, woher manche Baumpilze wie der Rotrandige Baumschwamm überschüssiges Wasser hernehmen, das sie als Guttationstropfen ausscheiden. Die Erklärung ist so einfach wie nachvollziehbar: über die Baumwurzeln haben sie Kontakt zu tieferen wasserführenden Bodenschichten. Das Auge erfreuen die im Sonnenlicht glitzernden Tröpfchen und sie liefern dem Fotografen immer wieder reizvolle Motive.
Diese beiden Abbildungen zeigen, woher der Pilz seinen Namen hat, doch der Hutrand ist nicht in allen Entwicklungsstadien rot. Ganz jung ist er nicht mehr als ein rötlicher Knubbel, der nicht unbedingt als Rotrandiger Baumschwamm erkannt wird. Hat er seine Konsolenform erreicht, ist die jüngste, noch weiche Zuwachszone weiß gefärbt, dahinter folgt eine orangegelbe Zone, auf der ein harziger Stoff ausgeschieden werden kann. Die dahinter beginnende rote Zone geht in eine mattgraue über, die im Alter eine schwärzliche Farbe annehmen und rissig werden kann. Der Pilz kann mehrere Jahre alt werden und die unterschiedlichen Zonen können in ihrer Reihenfolge den Farben der deutschen Flagge entsprechen: Schwarz – Rot – Gold.
Zur Unterscheidung vom manchmal ähnlich aussehenden Zunderschwamm kann man den seit alters her bekannten Streichholztest anwenden. Die Flamme lässt die trockene Kruste des Rotrandigen Baumschwamms klebrig werden. Die zähe holzige Trama und die geschichteten Röhren sind blaßgelblich bis gelblich-bräunlich. Die Poren sind rundlich und sehr fein, etwa 3 – 6 pro Millimeter. Frische Pilze riechen unangenehm säuerlich.
Der Rotrandige Baumschwamm wächst an Nadelhölzern, vor allem an Fichte, Tanne und Kiefer, sowie an unterschiedlichsten Laubhölzern, am häufigsten an Buche und Birke.