Diachea leucopodia
Buckingham-Schleimpilz
Beginnen wir der Reihe nach mit dem Auffinden dieses Schleimpilzes in unserem Carré an der Dietzenbacher Rodgaustraße. Tui Gewalt entdeckte die winzigen Sporokarpien auf zwei nicht näher bestimmbaren Stängeln. Danach nahm sie sich meine inzwischen 121 Hefte umfassende Sammlung der Pilzzeitung Der Tintling (Hrsg. Karin Montag, Gesamtumfang geschätzte 8000 Seiten) vor und hatte innerhalb von 10 Minuten die dazu passende Art erkannt. Diese Leistung ist um so erstaunlicher, als sie niemals eine Schule besucht, also auch nicht lesen und schreiben gelernt hat. Sie hatte sich nur daran erinnert, eine Abbildung des Schleimpilzes schon einmal in einem Tintling-Heft gesehen zu haben und wusste noch in etwa, wo es in der langen Reihe im Bücherregal einsortiert worden war.
Die Gattung Diachea ist in Mitteleuropa mit nur zwei Arten vertreten. Die mit Abstand häufigste ist D. leucopodia. Der markante Habitus ist mit einer starken Lupe gut erkennbar und macht die Art eigentlich unverwechselbar. Die gestielten Sporokarpien werden etwa 1 mm hoch und wachsen in großer Zahl auf ihrem Substrat, das aus toten oder lebenden Pflanzenteilen wie Stängeln, Blättern oder Gräsern besteht. Es wurde sogar schon einmal von einem Massenvorkommen auf Erdbeeren berichtet.
Wenige Tage nach unserem persönlichen Erstfund fanden wir wenige Meter von der ersten Fundstelle entfernt weitere Vorkommen an Gräsern und ca. 100 Meter entfernt auch auf am Boden liegenden Berberitzenblättchen.
Möchten Sie mehr über diese faszinierenden Organismen erfahren? Hier geht´s zum Fundkorb-Beitrag Schleimpilze.
Weiterführende Literatur:
- Karin Montag in "Der Tintling" Nr. 56 (Heft3 / 2008, S. 13-38): Lichtscheue Mykophagen - Kleine Einführung in die Schleimpilzkunde