Crinipellis scabella
Haarschwindling, Fasermützchen
Man könnte diesen Pilz für einen Schwindling halten und er war früher tatsächlich in der Gattung Marasmius angesiedelt. Dort konnte er nicht bleiben, da ihm eine entscheidende Schwindlingseigenschaft fehlt. Der Haarschwindling lebt nach dem Eintrocknen und erneuter Befeuchtung nicht wieder auf. Er wächst an toten oder vermodernden Pflanzenresten, Graswurzeln und Stängeln, gern in magerer Umgebung wie Ödland, Trockenrasen, Wacholderheiden, Weg- oder Straßenränder. Er gilt als selten, allerdings konnte ich in den Jahren von 2007 bis 2016 in der Rhein-Main-Ebene zahlreiche und gehäufte Vorkommen feststellen, die danach wieder stark rückläufig waren.
Die auch Fasermützchen genannten Pilze treten in der Regel gesellig oder herdenweise auf. Ihre hellen, dünnfleischigen und runzeligen Hütchen bilden auf ihrer Oberfläche oft das Lamellenmuster ab und erreichen selten mehr als 2 cm Durchmesser. Beim Trocknen färben sie sich zunehmend braun, wobei auch Algenbefall zu beobachten ist. Typisch ist die meist etwas vertiefte dunklere, rostbraune Hutmitte mit einem spitzen Buckelchen und aufrechten Faserbüscheln, die mit der Lupe deutlich zu erkennen sind. Die Lamellen sind mehrfach mit kürzeren untermischt und am Stiel ausgebuchtet, sodass sie ihn meist nicht erreichen. Die dunkelbraunen dünnen Stiele sind zäh, fein filzig und bis zu 4 cm lang. Das Sporenpulver ist weiß, die mandelförmigen glatten Sporen mit Tropfen sind inamyloid und messen 7,5 - 9 x 4 - 7 µm.
In Deutschland ist Crinipellis scabella die einzige Art der Gattung.
Weiterführende Literatur:
- http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflora/arthtml/cscabella.php
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/c/Crinipellis_stipitaria.html