Cortinarius varius
Ziegelgelber Schleimkopf
Nicht nur bildschön sondern sogar ein ausgezeichneter Speisepilz ist der Ziegelgelbe Schleimfuß – aber nur für Pilzkenner, die sich mit Schleierlingen auskennen und bei Fichten auf kalhaltigen Böden in höheren Lagen unterwegs sind. Der Schwarzwald wäre so eine Gegend, und dort ist er uns und Norbert Kühnberger, von dem die obigen Fotos stammen, auch schon begegnet. Wo die ökologischen Bedingungen stimmen, kann er manchmal Massenpilz sein. Er gehört zur Untergattung Phlegmacium (was so viel wie träge, schwerfällig oder phlegmatisch bedeutet), in der Schleimköpfe und Klumpfüße vereinigt sind.
Die Hüte dieser mittelgroßen Art sind anfangs halbkugelig, später gewölbt und schließlich flach ausgebreitet, in der Farbe gleichmäßig gelbbraun bis orangegelb, bei Feuchtigkeit glänzend und schleimig.
Die Lamellenfarben zeigen sich in einem wunderschönen Lila (fliederfarben), das ein wenig in Richtung Violett tendiert. Die Stiele sind reinweiß und in der Form meist keulig, nie gerandet knollig. Junge Fruchtkörper zeigen eine üppige, weiße Cortina (Schleier zwischen Hutrand und oberem Stieldrittel). Reste davon zeigen sich bei ausgewachsenen Fruchttkörpern in Form einer durch ausgefallene Sporen braun gefärbten Ringzone. Das Velum ist bei jungen Exemplaren manchmal am Stiel in Form weißer Flocken vorhanden, siehe nachfolgendes Bild. Bei älteren finden sich meist noch Reste als ockerfarbene Flecke oder Bänder.
Schneidet man ein Exemplar der Länge nach durch, zeigt sich das reinweiße Fleisch. Es ist geruchlos, im Geschmack mild. Das rostbraune Sporenpulver sammelt sich am rinfförmigen Cortinarest am Stiel.
Kalilauge ergibt im Fleisch einen chromgelben Fleck.
Die Sporen sind mandelförmig, deutlich warzig und besitzen eine Größe von 9,5 - 11,5 x 5,5 - 6,5 µm.
Verwechslungsmöglichkeiten mit ähnlichen Schleimköpfen:
Achtet man auf den semmelfarbenen Hut, die violettlich lilafarbenen Lamellen, den weißen, keuligen, nie gerandet knolligen Stiel und das reinweiße Fleisch, ist eine Verwechslung aus unserer Sicht nahezu ausgeschlossen.
Weiterführende Literatur:
- T. E. Brandrud et al. (1989 – 201): Cortinarius, Flora Photographica, Nr. B14
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 5, Nr. 247
- Andreas Gminder: Handbuch für Pilzsammler, Seite 249
- German J. Krieglsteiner & Andreas Gminder (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 5, Seite 181 – 182
- Erhard Ludwig: Pilzkompemdium Band 4, Nr. 1236.129
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/c/Cortinarius_varius.html