Cortinarius cinnamomeus
Zimthautkopf
Von den bei uns vorkommenden Hautkopf-Arten (Gattung Cortinarius, Untergattung Dermocybe) soll hier eine häufige Art mit auffällig orangefarbenen Lamellen beschrieben werden, der Zimthautkopf (Cortinarius cinnamomeus). Er geht eine Mykorrhiza mit Nadel- aber auch mit Laubbäumen ein und bevorzugt saure, nährstoffarme Böden.
Die Hüte können bis zu 5 cm breit werden. Anfangs sind sie meist halbrund, später ausgebreitet und oft stumpf bis spitz gebuckelt, gelbbraun, rotbraun bis dunkelbraun und matt. Die Stiele kann man als schlank, zylindrisch und gelblich bezeichnen, oftmals von rotbraunem Velum überfasert. Wenn man beim Entnehmen eines Fruchtkörpers vorsichtig vorgeht, erkennt man weißlichen oder orange bis roten Basalfilz. Die Lamellen fallen durch ihren leuchtend orangefarbenen Ton auf; auch etwas ältere Exemplare zeigen diese schöne Farbe noch. Das Fleisch ist gelb, grünlichgelb oder sogar olivgrün; der Geruch ist kaum wahrnehmbar, allenfalls etwas rettichartig. Die Sporenpulverfarbe ist rostbraun.
Mikroskopische Merkmale: Die Sporen sind ellipsoid oder mandelförmig, warzig und 6,5 - 8,5 x 4 -5 µm groß.
In Skandinavien, wo diese Pilze in Menge vorkommen, werden sie gerne zum Färben von Wolle verwendet. Es ergibt nach BRANDRUD et al. (1989 – 2014) eine blass rostrote Farbe. Die Behandlung mit Alkohol ergibt nach eigenen Versuchen für Lamellen und Fleisch eine gelbe Auszugsfarbe. Die anschließende Umschlagfarbe mit Salmiakgeist ist rosa bis orange.
Verwechslungsmöglichkeiten mit anderen, ähnlichen Hautkopf-Arten:
Der Saftranblättrige Hautkopf Cortinarius croceus besitzt im ganz jungem Zustand gelbe Lamellen, die bald einen orangefarbenen Farbton annehmen. Die Auszugsfarbe mit Alkohol ist zitronengelb.
Der Orangerandige Hautkopf Cortinarius malicorius sieht unserer Art oft zum Verwechseln ähnlich, wirkst aber meist etwas stämmiger. Der Hutrand auffallend orange berandet. Schließlich wächst er nur bei Nadelbäumen und bevorzugt basenreiche Böden.
Weiterführende Literatur:
- BON, M. (1988): Pareys Buch der Pilze: 226
- BRANDRUD, T.E. et al. (1989-2014): Cortinarius, Flora Photographica: Nr. B39
- BREITENBACH, J. & KRÄNZLIN F. (2000): Pilze der Schweiz Bd. 5, Blätterpilze 3. Teil, Cortinarisceae: Nr. 153
- KRIEGLSTEINER, G.J. & GMINDER, A. (2010): Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 5, Nr. 1.7
- LUDWIG, E. (2017): Pilzkompendium Bd. 4: Nr. 134.4
- https://de.wikipedia.org/wiki/Zimtbrauner_Hautkopf
- https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zimtbrauner_Hautkopf&oldid=248718321