Coprinellus micaceus

Glimmertintling

(Bull. : Fr.) Fr. 2001
Familie: Psathyrellaceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Coprinus micaceus / micaceus = glimmernd

Die Glimmertintlinge gehören zur Gattung der Flockentintlinge (Coprinellus), deren Hüte durch aufliegende Glimmerschüppchen bereift erscheinen. Einige Arten dieser Gattung sind nur schwer auseinanderzuhalten. Als klassischer Doppelgänger des Glimmertintlings ist der ziemlich seltene Weidentintling Coprinellus truncorum von Bedeutung, der keineswegs nur bei Weiden zu finden ist. Begleitbäume sind also kein praktikables Unterscheidungskriterium. Beide Arten haben glatte Stiele, die des Weidentintlings erscheinen jung leicht bereift (Lupe!).

Vielfach wird in der Literatur darauf hingewiesen, dass zu einer sicheren Bestimmung mikroskopische Merkmale herangezogen werden müssen. Dies gestaltet sich bei manchen Tintlingen in der Praxis oft sehr schwierig, insbesondere was Sporenformen und -maße betrifft. Mehrere Arten besitzen Sporen, die in Front- und Seitenansicht verschieden geformt sind, was das Erkennen einer dezidierten Form enorm erschwert. Die weißen bis bräunlichen sandkornartigen Glimmerschüppchen auf der Huthaut können leicht abgewischt oder vom Regen abgewaschen werden. Die Hüte erscheinen dann kahl. Sie sind rostgelb bis ockerbräunlich gefärbt. Die Lamellen sind jung grauweiß, im Alter schwarz und zu schwarzer Tinte zerfließend.

Der Glimmertintling Coprinellus micaceus ist eine sehr häufige Art, die vom Frühjahr bis in den Spätherbst inner- und außerhalb von Wäldern dicht büschelig, oft in Rasen mit mehr als 100 Einzelfruchtkörpern, an morschem Laubholz oder am Boden bei Laubbäumen wächst. Für Speisezwecke kommt er kaum in Frage, in Verbindung mit Alkohol soll er giftig sein, was aber von manchen Autoren angezweifelt wird.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 27. Juli 2020