Clavariadelphus truncatus

Abgestutzte Herkuleskeule

Donk 1933
Familie: Clavariadelphaceae
© Dieter Gewalt
truncatus = gestutzt
Clavariadelphus truncatus (Foto: Peter Reil)

Clavariadelphus ist eine Gattung mit realativ großen keulenförmigen Fruchtkörpern und drei in Deutschland nachgewiesenen Arten, die leicht auseinanderzuhalten sind. Alle drei lieben oder bevorzugen kalkhaltige Böden.

Foto: Udo Schäfer

Eigentlich genügt ein Blick auf die Fotos, um eine zur schnellen Bestimmung ausreichenden Vorstellung von dieser stattlichen Keule zu bekommen. Die Abgestutzte Herkuleskeute Clavariadelphus truncatus wird bis zu 15 cm hoch, ist ockergelblich bis orangegelb gefärbt. Zur Basis hin können auch rosa oder lila Töne hinzukommen, nicht selten so ausgeprät wie auf obigem Foto. Zum Stielgrund hin ist der keulenförmige Fruchtkörper verjüngt, der Kopfteil ist abgestutzt verflacht. Die Seiten sind mehr oder weniger deutlich längsrillig gerunzelt. Vielfältige Verwachsungen können darüberhinaus zu recht uneinheitlichen Erscheinungsformen führen. Wir haben es also mit einem recht variablen Vertreter der Gattung zu tun.

Foto: Udo Schäfer

Zu finden ist die Abgestutzte Herkuleskeute vor allem in etwas höheren Lagen, etwa ab 300 bis 800 m. Es handelt sich um Bodenbewohner, vermutlich Mykorrhizapartner von Laub- und Nadelbäumen. Ihr Bestand ist seit Jahren rückläufig, so dass sie inzwischen als bedrohte Art in der Roten Liste Deutschlands geführt wird.

Ähnliche Arten:

Clavariadelphus pistillaris ist die größte der drei großen Keulen und kann bis zu 20 cm hoch werden. Ihr Kopfteil ist dicker als die Basis, oft runzelig und an der Spitze abgerundet.
Die Zungenkeule Clavariadelphus ligula kommt eher in höheren Lagen vor und ist deutlich kleiner und schlanker.

Zur Gattung Clavariadelphus wurden früher weitere, sehr viel kleinere Keulchen gezählt, die heute in anderen Gattungen (z. B. Typhula, Macrotyphula) stehen.

Weiterführende Literatur:

  • Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2, Nr. 454
  • German J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2, Seite 39 - 40
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 3. März 2024