Boletus pulverulentus

Schwarzblauender Röhrling

Opat. 1836
Familie: Boletaceae
© Dieter Gewalt
neuer Name: Cyanoboletus pulverulentus
pulverulentus = bestäubt

Hexenröhrlinge, von Kennern hoch geschätzt, verunsichern den unerfahrenen Pilzsammler mit ihrer heftigen Blauverfärbung, die beim Ab- oder Anschneiden im Fleisch oder auf Druck an der Röhrenschicht entsteht. Doch keiner von ihnen blaut so schnell, so schwarz, ist so berührungsempfindlich wie der hier vorgestellte Pilz. Allein das Abschneiden und Anfassen machen ihn so unansehnlich und verdächtig, dass man ihn auf keinen Fall verzehren möchte. Tatsächlich ist der Starkblauende Röhrling ein recht guter Speisepilz, von dessen Verzehr nach neueren Untersuchungen jedoch abgeraten wird. Er soll krebserregende Dimethylarsensäure enthalten, eine metallorganische Verbindung des Arsens (DMA).

Wenn man den Pilz in der Hand hält, fallen vor allem die leuchtend gelben Poren der Röhrenschicht auf. Der matte bis feinsamtige Hut erreicht Durchmesser von bis zu 10 cm und ist olivbräunlich gefärbt. Der schlanke bis zu 10 cm lange Stiel ist im oberen Teil schön gelb, im unteren eher wie der Hut gefärbt. Der Geschmack ist leicht säuerlich.

Der Schwarzblauende Röhrling gehört eindeutig zu den Arten, die im Rhein-Main-Gebiet während der vergangenen Jahre deutlich in Zunahme begriffen sind - sowohl in ihrer Verbreitung als auch in der Häufigkeit. Wir haben schon Vorkommen mit bis zu 30 Fruchtkörpern an einem Standort beobachtet. Er wächst von Juli bis Oktober vor allem in Buchenwäldern.

Eine ebenso stark blauende Varietät ist als Boletus pulverulentus var. mougeotii beschrieben worden, die sich u. a. durch eine eher rosa Hutfarbe unterscheidet.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 9. November 2020