Armillaria borealis
Nördlicher Honig-Hallimasch
Bei einer pilzkundlichen Führung am 05.09.2014 an der Hohemark geriet ich in peinliche Erklärungsnot. Da wuchsen unter Fichten an etlichen Stümpfen dichte Büschel robuster Pilze mit rosa-weißlichen Hutfarben, honigfarbener Mitte und am Rand blassen, zur Mitte hin bräunlichen Schüppchen. Dass es ein Hallimasch sein musste, war mir klar. Und vom Hallimasch weiß man ja auch, dass er recht variantenreich erscheinen kann. Aber so helle Exemplare hatte ich noch nie in natura oder auf Bildern gesehen.
Erst 2018 bin ich dem ungeklärten Fund durch Zufall auf die Spur gekommen. Ich wollte mich im Internet informieren, welche Pilze den Artnamen borealis (= nördlich) tragen, und siehe da: neben Russula borealis (jetzt R. laeta, Leuchtend roter Täubling), Tricholoma boreale und Climacocystis borealis (Nordischer Schwammporling) stieß ich auch auf Armillaria borealis, den Nordischen Hallimasch. Die zum Suchbegriff gehörigen Fotos zeigten bis auf ganz wenige Ausnahmen wenig Ähnlichkeit mit meinen Funden und Fotos, aber diese wenigen Ausnahmen waren absolut deckungsgleich. In Beschreibungen fand ich auch den Hinweis, dass die Art sehr helle Fruchtkörper mit charakteristischen Rosatönen, dunklerer Hutmitte und bräunlichen Schüppchen bilden kann. Offenbar ist auch Armillaria borealis eine ziemlich variable Hallimaschart. Bemerkenswert auch, dass die Art erst 1982 beschrieben worden ist.