Amanita submembranacea

Grauhäutiger Scheidenstreifling

(Bon) Gröger 1979
Familie: Amanitaceae
© Dieter Gewalt
submembranacea = ziemlich dünnhäutig
06.08.2014: Tornadowald bei Karlsbad, nördliches Schwarzwald-Vorland

Im Taunus und im Schwarzwald haben wir diesen Pilz mehrfach gefunden, vor allem in der Nadelstreu unter Fichten. Im Flachland wird man meist vergeblich nach ihm suchen. Er gehört zur Untergattung Amanitopsis, in der die Scheidenstreiflinge zusammengefasst sind. Ihnen gemeinsam ist der ringlose Stiel, der in einer sackartigen Scheide steckt (wodurch sie sich von allen anderen Wulstlingen der Gattung Amanita unterscheiden), sowie der gestreifte Hutrand.

16.10.2005 Billtalhöhe im Taunus (eingescanntes Dia, daher die mäßige Bildqualität)

Auf den olivbraunen, grau- oder gelb-grünlichen zum Rand hin helleren Hüten kleben fast immer grauweißliche Velumreste. Sie können bis zu 10 cm Durchmesser erreichen und sind in Mitte meist deutlich gebuckelt. Die Lamellen sind jung weiß, später cremefarben. Die jung glatten weißen Stiele sind schlank, hohl, und werden bald fein flockig auf olivbräunlichem Grund. Die leicht verdickte Stielbasis steckt in einer häutigen weißen Scheide, die vor allem an der Inenseite bald graue Farbtöne annimt, was auch im deutschen Artnamen zum Ausdruck kommt: Grauhäutiger Scheidenstreifling. Der Geruch ist unauffällig, der Geschmack mild, wird auch als nussartig angegeben. Das Sporenpulver ist weiß. Die rundlichen glatten Sporen sind mit 9 – 15 x 9 – 14 µm relativ groß.

Sporen in Phloxin-B -- Sphaerozysten der Volva (2 Mikrofotos: Bernd Miggel)

Ein wichtiges mikroskopisches Merkmal sind die massenhaft im Velum vorhandenen keuligen Sphaerozysten. Beim sehr ähnlichen Verfärbenden Scheidenstreifling Amanita battarae sind diese nur spärlich vorhanden und er hat auch kaum einmal Velumreste auf der Huthaut.

Der Grauhäutige Scheidenstreifling gilt als Charakterart saurer Bergfichtenwälder, kommt aber auch bei Tannen und seltener bei Laubbäumen vor. Für Speisezwecke kommt er nicht in Frage.

Weiterführende Literatur:

  • Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 4, Nr. 143
  • German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4 Seite 29 - 30
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 4. Februar 2024