Aleurodiscus disciformis

Schüsselförmige Mehlscheibe

(DC.) Pat. 1894
Familie: Stereaceae
© Bernd Miggel
disciformis = scheibenförmig
13.12.2021: an Traubeneiche in einem Mischwald bei Straubenhardt (Baden-Württemberg)

Jede Pilzart birgt ihre Besonderheiten, so auch die unauffällige Schüsselförmige Mehlscheibe. Sie ist gar nicht so häufig, denn die Rote Liste von Deutschland führt sie in der Gefährdungsklasse G (Gefährdung unbekannten Ausmaßes). Dieser kleine, meist nur bis 20 mm breite Saprobiont, besiedelt die Rinde alter Eichen. Allerdings benötigt er dabei nach meinen Beobachtungen reine, etwas bewegte Luft und ein schattiges, feuchtes Kleinklima.

Die Fruchtkörper sind schüsselförmig mit cremefarbener oder hellgrauer, kittgrauer, bemehlter Oberfläche. Der Rand ist vom Substrat mitunter etwas abgehoben (resupinate bis effus-reflexe Wuchsform. Im frischen Zustand sind die Fruchtkörper lappig-weich. Getrocknet werden sie hornartig hart und reißen gerne auf.

Sporen feinwarzug, amyloid, 15 - 19 x 11 - 15 µm. Bei den gelben Flecken handelt es sich um Kristalle
Das Gewebe der Fruchtkörper ist mit Kristallen übersät, die man mit zwei über Kreuz angeordneten Polarisationsfiltern zum Leuchten bringen kann (gestapelte Aufnahme aus fünf Einzelbildern)

Ähnliche Arten:
Der Runzelige Schichtpilz Stereum rugosum wächst ebenfalls an Laubholz und kann ähnlich aussehen. Wenn man die Oberfläche anritzt, rötet die Stelle.
Der Wacholder-Schichtpilz Amylostereum laevigatum wächst an Wacholder und Eibe.

Belege (Exsikkate) sind hinterlegt in den Fungarien KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe), STU (Staatl. Museum für Naturkunde Stuttgart), TUF (Universität Tartu, Estland)

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Bernd Miggel.
Zuletzt aktualisiert am 24. Dezember 2021