Agaricus comtulus
Triften-Zwergchampignon
Es gibt einige wenige Champignon-Arten, die kaum einmal mehr als 4 oder 5 cm Durchmesser erreichen, daher Zwergchampignons genannt werden und in der Gattung Agaricus die kleine isolierte Sektion Minores bilden. Lediglich der Weinrötliche Zwergchampignon Agaricus semotus ist relativ häufig, alle anderen sind als selten oder sehr selten einzustufen.
Die wichtigsten Merkmale des Triften-Zwergchampignons, der auch Blasser oder Wiesen-Zwergchampignon genannt wird: Hut und Stiel wenig oder nicht gilbend, Fleisch rötend, Geruch und Geschmack unauffällig mild, nicht nach Anis oder Karbol. Die Hüte erreichen Durchmesser von 2 - 3,5 (4) cm, sind jung halbkugelig, später ausgebreitet, zur Mitte hin seidig faserig. Die Stiele werden bis zu 6 cm lang und 5,5 cm dick. Der hängende Ring ist nach oben abziehbar, aber sehr flüchtig und daher bei älteren Pilze kaum noch wahrnhmbar. Die Sporen sind mit 4,5 -6 x 3 - 4 µm sehr klein.
Die abgebildete Kollektion stammt von einem grasigen Waldwegrand und könnte wegen seines Standorts (nicht auf Wiese) auch als Agaricus niveolutescens interpretiert werden.
Weitere Zwergchampignongs:
Agaricus dulcidulus = Geselliger Zwergchampignon (wird auch mit A. semotus synonymisiert)
Agaricus lutosus = Gelblicher Zwergchampignon
Agaricus niveolutescens = Weißgelblicher Zwergchampignon (mit A. comtulus synonymisiert)
Agaricus purpurellus = Purpur-Zwergchampignon
Agaricus semotus = Weinrötlicher Zwergchampignon
Im Index fungorum finden sich unter Agaricus comtulus folgende Synonymie-Hinweise:
Agaricus comtulus var. amethystinus Konrad & Maubl. 1927
Agaricus comtulus var. comtulus Fr. 1838
Agaricus comtulus var. lutosus (F.H. Møller) Papetti 2019
Agaricus comtulus var. rubellus (Gillet) Konrad & Maubl. 1927 –> Agaricus dulcidulus
Agaricus comtulus var. rusiophyllus (Lasch) Konrad & Maubl. 1927 –> Agaricus rusiophyllus
Agaricus comtulus var. subgibbosus Fr. 1838
Agaricus niveolutescens Viv. 1834 = assumed
Agaricus niveolutescens Huijsman 1960 –> Agaricus comtulus
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 4, Nr. 175
- German J. Krieglsteiner: Die Großilze Baden-Württembergs Band 5, Seite 507 - 508
- Karin Montag: Der Tintling Nr. 64 (3/2010) Agaricus Teil 3: Zwerg-Tintlinge, 64 - 67