Panellus stipticus

Herber Zwergknäueling

(Bull.) P. Karst. 1879
Familie: Tricholomtaceae
© Dieter Gewalt
wird neuerdings bei den Mycenaceae geführt
stipticus = zusammenziehend, bitter, herb

Die Gattung Zwergknäuelinge ist in Deutschland mit 5 Arten vertreten. Sie wachsen alle an Holz und haben weißes Sporenpulver. Darunter sind zwei makroskopisch leicht kenntliche Arten mit deutlichem Stiel:

Panellus stipticus = Herber Zwerknäueling
Panellus serotinus = Gelbstieliger Muschelseitling

Die drei anderen sind ± ungestielt sowie seitlich oder mit dem Hutscheitel am Substrat angewachsen.

Der Herbe Zwergknäueling zeichnet sich durch bitter-herben Geschmack, ockergelbe bis zimtfarbene Farben und scharf abgegrenzte, zur Basis hin zugespitzte und seitlich angesetzte Stiele aus. Der herbe Geschmack verändert sich bald in pfefferig scharf. Die matten Hüte werden bis zu 3 cm breit und fühlen sich samtig an. Er tritt stets in dicht gedrängt wachsenden Gruppen auf, die mitunter aus mehreren hundert Fruchtkörpern bestehen. Die schmalen Lamellen stehen sehr dicht und sind etwas dunkler gefärbt als Hutoberseite und Stiel.

Der Pilz ist sehr häufig und wächst vor allem an Eichen- und Buchenstümpfen. Seine Haupterscheinungszeit ist Oktober/November. Wer ihn einmal gesehen oder gezeigt bekommen hat, wird ihn leicht wiedererkennen.

Interessant zu beobachten, wie sich ganze Kolonien des Herben Zwergknäuelings entwickeln, hier auf der Schnittfläche eines Buchenstumpfes

Bemerkenswert: ein amerikanischer Stamm des Herben Zwergknäuelings leuchtet in der Dunkelheit, eine Eigenschaft, die als Bio-Lumineszenz bekannt ist. Laut 123pilze soll dies auch bei europäischen Stämmen der Fall sein. Hier wird empfohlen, einige Pilze in ein Glas zu legen und nachts zu betrachten. Auch die Myzelien sollen diese Eigenschaft besitzen.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 6. September 2020