Clitocybe diatreta

Fleischfalber Trichterling

(Fr.) P. Kumm. 1871
Familie: Tricholomataceae
© Dieter Gewalt
diatreta = durchbohrt

Dieser Trichterling sieht auf dem Foto so gar nicht wie ein Trichterling aus. Als erste Idee könnte man vielleicht einen Rübling vermuten, aber dann sollte er einen knorpeligen Stiel haben. Zieht man dann die Gattung Clitocybe in Betracht (bei glatten inamyloiden Sporen und weißem, creme- oder rosafarbenem Sporenpulver immer eine gute Empfehlung), führt im Moser-Schlüssel (Kleine Kryptogamenflora Band IIb/2) schon die erste Schlüsselfrage in die richtige Richtung: die Hüte sind hygrophan , der Geruch nicht nach Anis oder Cumarin, und schon landet man problemlos bei C. diatreta.

06.11.2018 Anglerteich bei Waldacker (TK 5918.4.4)

Feucht ist der Pilz einheitlich fleischfarben bis rosabräunlich, Hüte speckig glänzend, Stiele etwas heller als der Hut. Bei Trockenheit verblasst die Hutfarbe. Bei unserem Fund hatten die drei noch jungen Fruchtkörper eine halbkugelige Hutform mit Tendenz zum Abflachen. Abbildungen in der Literatur und im Internet zeigen auch genabelte oder leicht trichterige Hüte. Der Geruch wird als würzig-pilzig oder auch als obstig beschrieben. Die Sporenpulverfarbe ist orange-cremefarben.

Der Fleischfalbe Trichterling gehört zu den kleineren Arten. Seine Hüte sind 2 – 5 cm breit, der größte aus der abgebildeten Kollektion maß 3 cm. Es handelt sich um eine recht seltene Art, die im Rhein-Main-Gebiet lt. Verbreitungsatlas (Krieglsteiner 1991) noch nicht gemeldet ist. Sie wächst von September bis November auf sandigen Böden unter Kiefern.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 27. Juli 2020