Volvariella volvacea
Schwarzstreifiger Scheidling
Thailands beliebtester und meistverzehrter Speisepilz ist Het Fang, zu deutsch Reisstrohpilz. Er wird auf freiem Feld auf Reisstroh gezüchtet, wobei die Zuchtbeete zum Schutz vor Sonnenlicht und zur Erzeugung eines wachstumsfördernden Kleinklimas mit Palmwedeln abgedeckt werden. Die jungen, noch nicht aufgeschirmten Pilze werden vor Sonnenaufgang geerntet und schon am frühen Morgen auf den Märkten verkauft.
Es handelt sich um eine Zuchtform des Schwarzstreifigen Scheidlings Volvariella volvacea, der auch in Europas Wäldern vorkommt. Die Chancen, ihn einmal in freier Wildbahn zu Gesicht zu bekommen, sind aufgrund seiner Seltenheit jedoch sehr gering. Ich selbst habe ihn erst ein einziges Mal im Spessart nahe Elsenfeld gefunden. Auch in Thailand gehört er zu den in freier Natur eher seltenen Arten. Sehr ähnlich und mindestens genau so selten ist der Schwarzvolva-Scheidling Volvariella nigrovolvata, eine wärmeliebende Art, die gelegentlich in Treibhäusern, auf Kompost oder Mistbeeten erscheinen kann.
Tipp für die deutsche Küche: Der in Asien so beliebte Speisepilz ist auch in Mitteleuropa zu haben. Als preiswerte Konserven in Asia Shops und Asia-Abteilungen vieler Supermärkte. Eine empfehlenswerte Alternative zu Dosenchampignons, wie ich meine. Warum nicht mal ausprobieren? Sind aber etwas teurer als unsere Zuchtchampignons und roh giftig. Die auch in vielen anderen Speisepilzen enthaltenen Stoffe wirken hämolytisch und agglutinisierend, lösen also rote Blutkörperchen auf und verklumpen sie.