Vibrissea truncorum
Abgestutztes Fadenscheibchen
Da, wo es nass ist, an Bach- und Teichrändern, kann man auf im Wasser liegendem Totholz diese kleinen, aufgrund ihrer hell- bis orangegelben Farbe und ihres geselligen bis gehäuften Wachstums auffälligen Pilze finden. Sie gehören zu den Schlauchpilzen (Ascomyzeten) und bevorzugen höhere bis montane Lagen. In der DGfM-Verbreitungskarte sind auch Nachweise aus dem Flachland bis nach Schleswig-Holstein vermerkt. Meine eigenen Funde wie auch der von Norbert Kühnberger stammen aus dem Taunus. Erscheinungszeit ist Frühjahr bis Sommer.
Vibrissea truncorum bildet glatte, bei Nässe glänzende, in Hut und Stiel gegliederte Fruchtkörper. Der Kopf ist kreisel- bis linsenförmig und erreicht nur selten mehr als 1 mm Durchmesser. Auch die Unterseite ist glatt, aber meist etwas heller. Die weißlichen oder hell bis dunkler grauen Stiele sind 2 bis 4 mm dick, an der Basis flaumig bis leicht schuppig. Insgesamt können die Fruchtkörper maximal 2 cm hoch werden.
Mikromerkmale:
In den 8-sporigen Asci, die sehr schlank sind, meist 200 - 250 µm lang, aber nur bis zu 10 µm breit, sind die Sporen nicht reihig sondern nebeneinander angeordnet. Sie sind glatt, fädig, mehrfach septiert und bis zu 200 µm lang, aber nur 1,5 µm dick. Auch die Paraphysen sind fädig, septiert, fast immer gegabelt und an der Spitze keulig verdickt.
An vergleichbaren Standorten, jedoch sowohl im Flachland wie in höheren Lagen, kommt der ähnliche Sumpfhaubenpilz Mitrula paludosa vor. Seine Köpfe sind eher spatelig geformt.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 1, Nr. 299