Typhula contorta
Stumpfe Röhrenkeule
Dieser sehr kleine aber interessante Pilz ist ein naher Verwandter der in Buchenwäldern häufigen Röhrigen Keule Typhula fistulosa. Er ist so vielfältig geformt, dass sein Erscheinungsbild nur schwer zu beschreiben ist. Auch sein deutscher Name Stumpfe Röhrenkeule gibt seine Formenvielfalt nur unvollständig wieder. Er kann durchaus zungen- oder spatelförmig sein, aber auch als lanzettlich, ohrförmig, pfriemförmig, gespalten, gekrümmt, verbogen, gefurcht, runzelig oder niedergedrückt beschrieben werden. Hinzu kommen beträchtliche Unterschiede zwischen jungen und alternden Pilzen. Einzelne Fruchtkörper werden kaum größer als 3 cm und fühlen sich gummiartig oder auch etwas schlapp an. Sie sind stets hohl. Stiele sind kaum oder nur rudimentär zu erkennen. Auch die Farben können recht variabel sein, von gelb, gelbbraun bis hell bräunlich. Verwechslungen könnten mit kleinen Hörnlingen wie Calocera glossoides aber auch mit Arten aus anderen Gattungen vorkommen. In Zweifelsfällen hilft eine mikroskopsche Prüfung weiter.
Die elliptischen Sporen sind glatt, hyalin, unseptiert und messen 11 - 18 x 5 - 7 µm . Das Hyphensystem ist monomitisch, die Hyphensepten haben Schnallen.
Typhula contorta wächst von Herbst bis in den Winter an totem Laubolz und gilt als extrem selten. Sie wird auch als Hungerform der häufigen Röhrigen Keule angesehen und lediglich als Typhula fistulosa var. contorta anerkannt. Wir haben uns hier am Index fungorum orientiert, in dem sie als gute Art gelistet ist.