Tricholoma sejunctum
Grüngelber Ritterling
Es gibt nur wenige Pilze, deren Grün so sehr dem Grün des Grünen Knollenblätterpilzes ähnelt wie der Grüngelbe Ritterling. Für mich ist das bereits ein untrügliches Kennzeichen, um ihn zu erkennen. Leider ist er ziemlich selten und sogar im Bestand gefährdet (RL 3). Gesehen habe ich ihn bisher nur im Schwarzwald, Christian Weinkötz hat ihn immerhin schon zweimal auch in Hessen gefunden und fotografiert. Es handelt sich um einen Mykorrhizapilz von Laub- und Nadelbäumen (gern bei Buchen, Eichen, Birken, Fichten), der in Deutschland etwa von Juli bis November in allen Höhenlagen vorkommen kann und keine besonderen Bodenansprüche stellt, möglicherweise kalkhaltige bevorzugt.
Die schwach klebrigen, manchmal etwas schmierigen, radialfaserigen Hüte sind oft wellig verbogen und erreichen Durchmesser von 4 – 10 cm. Zu den typisch grünen Farben können auch graue oder bräunliche Komponenten kommen. Die weißlichen, in Randnähe auch gelblichen Lamellen sind ausgebuchtet am Stiel angewachsen, die Lamellenschneiden sind glatt oder ± schartig. Die längsfaserigen weißlichen Stiele können fleckig, seltener auch flächig gelb- oder graugrüne Töne haben. Sie werden 5 – 8 cm lang und 1 – 2 cm dick. Das feste, relativ dünne Hutfleisch ist weißlich, unter der Huthaut oft gelbgrünlich. Der Geruch ist mehlig bis fruchtig, kann aber auch fehlen, der Geschmack ebenfalls mehlig und mild, aber auch ± bitter. Das Sporenpulver ist weiß.
Mikromerkmale:
Basidien mit 4 Sterigmen, keulig, 25 – 40 x 8 – 10 µm. Sporen glatt, rundlich bis breit elliptisch, 5 –8 x 4 – 6 µm. Keine Schnallen.
Was den Speisewert betrifft, wird der Grüngelbe Ritterling unterschiedlich beurteilt. Mache halten ihn für essbar, aber wenig schmackhaft oder ungenießbar; er gilt aber auch als giftverdächtig.
Sehr ähnlich sind: Sägeblättriger Ritterling Tricholoma viridilutescens (grob gesägte Lamellenschneiden, ohne Mehlgeruch) und Goldgelber Ritterling Tricholoma coryphaeum (Lamellenschneiden gelb, Laubwälder auf kalkhaltigen Böden). Beide sind sehr selten und meist nur als Varietät von Tricholoma sejunctum anerkannt, weshalb diese als ziemlich variable Art anzusehen ist.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3, Nr. 433
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 3 Seite 564 – 565
- Ewald Gerhardt: Der große BLV-Pilzführer für unterwegs, Seite 74
- https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCngelber_Ritterling