Trametes ochracea

Zonentramete, Ockerfarbene Tramete

(Pers.) Gilb. & Ryvarden 1987
Familie: Polyporaceae
© Dieter Gewalt
Synonyme: Trametes zonata, Trametes multicolor
ochracea = ockergelb
Diese Zonentramete wuchs an einem am Boden liegenden toten Haselstamm am Wollwiesenteich bei Dietzenbach. Der Pilz ist auch an anderen Laubhölzern zu finden (z. B. Birke, Buche oder Pappel), gern auch in Wassernähe oder in Auwäldern.

Trameten werden ganz überwiegend nach makroskopischen Merkmalen bestimmt, was in den meisten Fällen auch recht gut funktioniert. Kritisch wird es bei der Unterscheidung von Schmetterlings- und Zonentramete. Die Zonen-Tramete als klassischer Doppelgänger der sehr viel häufigeren Schmetterlingstramete gelten. Nirgends kommt es in dieser Gattung häufiger zu Fehlbestimmungen als zwischen diesen beiden. Hierzu ein die Schmetterlingstramete betreffendes Zitat aus Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs:

Es handelt sich um eine der plastischsten Porlingsarten Mitteleuropas. Vermengungen und Verwechslungen sind leicht möglich mit Trametes multicolor, teils auch mit Trametes pubescens. Immer wieder kommen Übergangsformen vor, die makro- wie mikroskopisch nur schwer einzuordnen sind.”

Trifft man sie in typischem Erscheinungsbild an, sind die beiden Arten zwar leicht auseinanderzuhalten, das ist aber nicht immer der Fall. Der filzige, bis 10 cm breite Hut der Zonentramete ist in unterschiedlichen Gelb- und Brauntönen von cremeweiß, hell- oder orangegelb, ocker bis zimtbraun gefärbt, im Gegensatz zur Schmetterlingstramete jedoch ohne dazwischenliegende schwärzliche Glanzzonen. Bei Hermann Jahn (Pilze, die an Holz wachsen) ist zu lesen:

Die Zonentramete wird häufig fehlbestimmt, weil besonders die Jugendformen nicht erkannt werden. Man verfolge daher genau die Entwicklung: Der Pilz ist anfangs gleichmäßig fein weißgraulich bis graugelblich behaart. später bildet sich, von hinten nach vorn fortschreitend, unter dem Haarfilz eine rotbraune Cortex (Schnitt, Lupe!). Dann beginnt die Behaarung zu verschwinden … wobei gelbrötliche (verkahlende oder verkahlte) Zonen miteinander abwechseln. Zuletzt ist oft die Hutfläche fast ganz kahl mit bloßliegender brauner Cortex.”

Nun kann man ja nicht tagelang neben einem Fund ausharren, um dessen Entwicklung zu beobachten, und so wird es weiterhin zu Fehlbestimmungen kommen.

Relativ helle Fruchtkörperrosetten der Zonentramete auf der Oberfläche eines bemoosten Baumstumpfs
In ihrer Entwicklung weiter fortgeschrittene deutlich braunere Fruchkörper an der Seite des gleichen Baumstumpfs

Bei reifen Fruchtkörpern könnte die Mikroskopie zur Unterscheidung der beiden Arten beitragen. Die Sporen der Schmetterlingstrame sind schmäler als die der Zonentramete:

Schmetterlingstramete: 6 - 7 x,5 - 2,2 µm
Zonentramete: 5,5 - 7,5 x 2,5 - 3 µm

Tendenziell sind die Fruchtkörper der Zonentramte vor allem an der Anwuchsstelle dicker als bei der Schmetterlingstrame und manchmal laufen die Poren auch ein Stück weit am Substrat herab
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 10. August 2021