Stropharia caerulea

Blauer Träuschling

Kreisel 1979
Familie: Strophariaceae
© Johann Rejek
caerulea = himmelblau
09.10.2022: Laubmischwald (Endmoränenlandschaft) südöstlich von München

Wenn im Herbst die herabgefallenen Blätter den Waldboden bedecken, sind Pilze im Allgemeinen und braunhütige im Besonderen leicht zu übersehen. Nicht so Träuschlinge mit blauen und grünblauen Hüten. Die fallen im braunen Laub wegen ihrer im Pilzreich ungewöhnlichen Farbe auf.

Bei der Bestimmung ist es nicht ganz so einfach. Oft wird der Blaue Träuschling Stropharia caerulea mit dem Grünspanträuschling Stropharia aeruginosa verwechselt. Von oben betrachtet sehen die beiden recht ähnlich aus. Der schmierig schleimige Hut des Blauen Träuschlings erreicht einen Durchmesser von 4 cm. Die Farbe ist nie ganz einheitlich. Der Grundton ist bläulich mit grünen, cremefarbenen und blass gelblichen Anteilen. Der Hutrand ist oft mit Velumflocken besetzt.

Für die genaue Bestimmung muss man den Pilz von der Unterseite her anschauen. Der Blaue Träuschling hat einen flüchtigen Ring am faserflockigen Stiel, aber keine weißen Lamellenschneiden. Auch das Habitat gibt einen ersten Hinweis. Während der Blaue Träuschling vorwiegend im Buchenwald zu finden ist, bevorzugt der Grünspanträuschling Nadelwälder. Dessen Standorte sind oft ehemalige zugewachsene Holzrückewege.

In manchen Literaturquellen (Gminder, Bachmeier, 123pilze) gilt der Blaue Träuschling als essbar, bei der DGfM steht er in der Liste der Pilze mit uneinheitlich beurteiltem Speisewert (Stand 2019). Zum ähnlichen Grünspanträuschling hat Dieter Gewalt angemerkt: “Er schmeckt besser als sein schleimiges Aussehen vermuten lässt, aber man muss ihn nicht unbedingt in der Pfanne haben.” Das dürfte auch für den Blauen gelten.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Johann Rejek.
Zuletzt aktualisiert am 8. November 2022