Russula turci
Jodoformtäubling
Die allermeisten der rund 200 mitteleuropäischen Täublingsarten sind schon aufgrund ihrer enormen Farbvariabilität ohne technische und chemische Hilfsmittel am Fundort nicht oder nicht eindeutig zu bestimmen. Oft erfordert es aufwendige Mikroskopierarbeit, Anwendung chemischer Reagenzien, und nicht zuletzt Zugriff auf umfassende Bestimmungsliteratur, die nicht jedem Hobbymykologen zur Verfügung steht. Zur groben Orientierung gilt die nur auf Täublinge anwendbare Regel: scharf schmeckende Arten sind ungenießbar oder giftig. Das heißt im Umkehrschluss keineswegs, dass alle milden gute Speisepilze wären. Wer Täublinge sammeln und (oder) bestimmen will, kommt also um eine Geschmacksprobe (immer ausspucken!) nicht herum.
Auch der Jodoformtäubling ist eine variable Art. Die Hutfarben können lila bis violett, purpur, rötlich braun, grau-ocker oder oliv sein. Als Verdachtsmoment für den Fund eines Jodoform-Täublings kann die farblich deutlich dunkler abgesetzte Hutmitte gelten, die auch als Farbring sichtbar sein kann. Entscheidend ist der in der Stielbasis feststellbare Geruch nach Jodoform, der aber kommen und gehen oder ausnahmsweise fehlen kann. Mit diesen Merkmalen gehört er zu den makroskopisch erkennbaren Täublingsarten. Er wächst ausschließlich bei Nadelbäumen, in der Rhein-Main-Ebene vor allem bei Kiefern, hat mild schmeckendes Fleisch und ist ein guter Speisepilz.
Geschmack | Sporenpulver | Abziehbarkeit der Huthaut | Chemische Reaktion mit FeSO4 | ||
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mild | ockergelblich | bis 1/4 | lachsrosa |