Russula heterophylla
Grüner Speisetäubling
Am Beispiel des Grünen Speisetäublings kann man exemplarisch aufzeigen, dass die Farbe Grün in der Pilzkunde ein dehnbarer Begriff ist. In der Literatur finden sich auf unseren Pilz bezogene Bezeichnungen wie grünlich, blaugrün, gelbgrün, graugrün, lebhaft grün oder grasgrün. Dabei ist grün in welcher Nuance auch immer nicht unbedingt die vorherrschende Hutfarbe bei unserem Pilz. Häufiger noch sollen Oliv- und Brauntöne vorkommen, die sich auch noch mit weinroten vermischen können. Um ihn vom Speisetäubling Russula vesca zu unterscheiden, achte man auf den Hutrand. Bei diesem ist die Huthaut etwas zu kurz geraten, so dass die Lamellen von oben betrachtet am Hutrand vorstehend sichtbar sind. Farblich kann er mit dem Frauentäubling Russula cyanoxantha übereinstimmen, der jedoch als einziger in der Gattung biegsame Lamellen hat, die nicht splittern sondern beim Darüberstreichen miteinander verschmieren. Beim Speise- und beim Frauentäubling ist die Huthaut etwa zu einem Drittel oder zur Hälfte abziehbar, beim Grünen Speisetäubling dagegen nur wenig.
Der Hut wird 6 bis 12 cm breit, ist jung halbkugelig, später meist trichterig vertieft. Die blassen Lamellen sind zum Hutrand hin oft gegabelt und queraderig verbunden, was zum Artnamen “heterophylla” geführt hat. Der meist relativ kurze Stiel ist häufig rostfleckig.
Geschmack | Sporenpulver | Abziehbarkeit der Huthaut | Chemische Reaktion mit FeSO4 | ||
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mild, nussig | rein weiß | nur wenig | rosa |
Der Grüne Speisetäubling Russula heterophylla ist wie der nahe verwandte “normale” Speisetäubling Russula vesca ein ausgezeichneter Speisepilz, aber deutlich seltener. Er ist in Laub- und Mischwäldern sowie Parkanlagen vor allem bei Buchen zu finden, wo er von Frühsommer bis Herbst erscheint. Es wurden einige Varietäten beschrieben, u. a. die var. galochroa, die auch als eigene Art Russula galochroa (Cremeweißer Täubling) aufgefasst wird.
Belege (Exsikkate) sind hinterlegt im Fungarium KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe)
Weiterführende Literatur:
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2 S. 460 -462
- Michael / Hennig / Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde V, Nr. 90
- https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCner_Speise-T%C3%A4ubling