Russula badia

Zedernholz-Täubling

Quél. 1881
Familie: Russulaceae
© Dieter Gewalt
badia = kastanienbraun

Der Zedernholz-Täubling ist eine recht häufige Art in Kiefernwäldern, kommt aber auch bei Fichten und Tannen vor. Um ihn sicher zu erkennen, ist auf zwei charakteristische Merkmale zu achten. Sein schwach obstartiger Geruch besagt noch nicht viel, aber wenn man seine Lamellen zerreibt und zerquetscht, verwandelt sich dieser in den für manche gut nachvollziehbaren Duft nach Zedernholz oder Zigarrenkiste. Noch besser nachvollziehbar ist der Geschmack, wobei die Regel gilt:

Geschmacksproben niemals runterschlucken, immer ausspucken”

Am besten zerkaut man ein kleines Stückchen Hutfleisch mit Lamellen. Erster Eindruck: der Geschmack ist angenehm mild. Schlussfolgerung: der Pilz ist essbar, auf jeden Fall ungiftig. Mit der Zeit macht sich jedoch eine leichte Schärfe bemerkbar. Die nimmt kontinuierlich zu und wird nahezu unerträglich. Damit ist der Zedernholz-Täubling einer der schärfsten Täublinge überhaupt und wird, da er seine Schärfe erst allmählich offenbart, auch “Heimtückischer Täubling” genannt. Es gibt übrigens auch die umgekehrte Entwicklung. Der Verblassende Täubling Russula exalbicans ist zunächst scharf, doch die Schärfe lässt kontinuierlich nach und verschwindet schließlich ganz.

Seine Hüte sind dunkel rotbraun, oft mit weinroter Komponente und helleren Flecken, auch purpur- oder blutrot mit bräunlichem Einschlag, in der Mitte vertieft. Sie erreichen 5 - 10 cm Durchmesser. Die Huthaut ist glatt mit mattem Glanz, feucht klebrig bis schmierig und dann bis über die Hälfte abziehbar. Bei Trockenheit lässt sie sich kaum oder gar nicht abziehen. Der Hutrand ist erst im Alter leicht höckerig gerippt. Die Lamellen sind jung weißlich bis hellcreme, später hell ocker, an den Schneiden oft rosa. Am Stiel sind sie schwach ausgebuchtet angewachsen. Das Fleisch ist weiß und fest.

Die Stiele sind weiß oder auch rosa überhaucht, 1 - 3 cm dick und bis 10 cm lang, im Alter schwammig bis krümelig ausgestopft.

Geschmack Sporenpulver Abziehbarkeit der Huthaut Chemische Reaktion mit FeSO4
erst mild, dann sehr scharf intensiv ocker trocken nicht, feucht bis 2/3 rosa
Ältere Pilzbücher verwenden für die Darstellung von Pilzen Aquarelle, die im Vergleich mit Fotografien oft eine bessere Aussagekraft haben. Hier eine Bildtafel von E. W. Rijek aus Michael / Hennig / Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde Band V (1983)

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 16. Januar 2023