Russula aurea

Goldtäubling

Pers. 1796
Familie: Russulaceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Russula aurata
aurea = golden, goldgelb
2 Fotos von Wolfgang Kaiser

Der Goldtäubling gehört zu den makroskopisch erkennbaren Russula-Arten, von denen es leider nicht sehr viele gibt. Bedauerlich nur, dass er sehr selten ist und die meisten Pilzfreunde ihn vermutlich niemals zu Gesicht bekommen. Die gelben und manchmal sogar goldgelben Farben an Hut, Stiel und Lamellenschneiden kommen so an keiner anderen Täublingsart vor. Auf dem Hut mögen sie nur fleckenweise sichtbar sein oder schwach durch die rote oder orangerote Huthaut hindurchschimmern. Zieht man diese ab, was nur in feuchtem Zustand und maximal zur Hälfte gelingt, zeigt sich die gelbe Farbe deutlicher, wenn auch nicht so krass wie beim Fliegenpilz. Am jung noch weißen Stiel erscheint sie mit zunehmendem Alter chromgelb überhaucht. Am auffälligsten ist das Gelb der Lamellenschneiden, wie auf den beigefügten Fotos gut zu sehen ist.

Mit Hutdurchmssern von bis zu 10 cm gehört er zu den mittelgroßen Täublingen. Er ist praktisch geruchlos, der Geschmack seines Fleisches ist angenehm mild. Die Stiele sind anfangs festfleischig, bald jedoch schwammig weich und gekammert.

Die Lamellenschneiden sind goldgelb gefärbt (Foto: Hans Stern)
Geschmack Sporenpulver Abziehbarkeit der Huthaut Chemische Reaktion mit FeSO4
mild dottergelb nur feucht bis zu 1/2 hellrosa

Der Goldtäubling ist eine seltene und streng geschützte Art, die von Juli bis Oktober in unterschiedlichen Waldtypen vom Flachland bis ins Gebirge vorkommt, jedoch nur auf kalkhaltigen Böden. Als Mykorrhizapilz ist er im Gegensatz zu vielen anderen Täublingen nicht an bestimmte Baumarten gebunden. Er bevorzugt Rotbuchen, gefolgt von Eichen, Fichten und anderen.

Der Goldröhrling steht als einzige Art in der monotypischen Sektion Aurantinae (der “Orangefarbigen”), jedoch scheint hier die Systematik noch nicht endgültig geklärt zu sein. Zu erwähnen wäre eine von Romagnesi beschriebene Form (f. axantha), die keine Gelbtöne am Hut, vor allem aber auch keine gelb gefärbten Lamellenschneiden hat.

Belege (Exsikkate) sind hinterlegt im Fungarium KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe)

Abbildung aus Michael / Hennig / Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde Band V

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 12. Februar 2023