Phaeomarasmius erinaceus
Igel-Schüppchenschnitzling
Ein unauffälliger kleiner Blätterpilz, der auf Laubholzästen und -zweigen wächst und durchaus als hübsches Kerlchen bezeichnet werden darf. Seine Bestimmung dürfte nicht ganz einfach sein. Die Lamellenfarbe lässt auf einen Braunsporer schließen, was auch zutrifft. Seine Sporenpulverfarbe wird mit ocker- bis rostbraun angegeben, aber Braunsporer gibt es massenhaft.
Kurzbeschreibung:
Hut: 1 - 2 cm Durchmesser, Oberfläche trocken, rost- bis orangebraun, mit etwas dunkleren spitzen Schüppchen besetzt, Hutrand meist etwas fransig
Lamellen: blass bräunlich, bei Sporenreife rostbraun, relativ entfernt stehend, stark mit kürzeren untermischt, schwach ausgebuchtet bis fast gerade am Stiel angewachsen
Stiel: bis 2 cm lang, ähnlich wie der Hut gefärbt und schuppig, an der Spitze heller und feinschuppiger
Geruch und Geschmack: unbedeutend, mild
Sporen: ellipsoid mandelförmig, glatt, 10 - 14 x 6 - 9 µm
Irritierend: Andreas Gminder bezeichnet die Art als “Saprobiont an toten, trockenen, in der Luft hängenden Laubholzästen”. Ryman/Holmåsen betonen hingegen “…auf abgefallenen Laubholzästchen”. Das obige Foto von Christian Weinkötz zeigt einen in Augenhöhe an einem nicht benannten Laubholzast gefundenen Fruchtkörper. Meine insgesamt 5 Funde im Rhein-Main-Gebiet waren alle an am Boden liegenden Ästchen, mehrheitlich an Roteiche.
Die Art gilt in Mitteleuropa als sehr selten. Die Erscheinungszeit wird mit Frühsommer bis Herbst angegeben. In Baden-Württemberg wurden die meisten Funde an Weide und Rosengewächsen gemeldet.
Weiterführende Literatur:
- German J.Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4, Seite 369
- Svengunnar Ryman, Ingmar Holmåsen: Pilze (1992) S. 462
- Porträt Nr. 130 in Der Tintling 71, Heft 4/2011 (in der vorderen Umschlagklappe + Titelbild)